Naturpark Schwalm-Nette Aussichtsturm im Schwalmbruch gesperrt

Niederkrüchten · Der Turm wurde 1994 von der Biologischen Station errichtet. Jetzt sind tragende Teile durchgefault. Was die Sanierung kostet, ist noch unklar.

 Der Aussichtsturm im Elmpter Schwalmbruch ist vorerst gesperrt. Die Standsicherheit des Turmes ist beeinträchtigt.

Der Aussichtsturm im Elmpter Schwalmbruch ist vorerst gesperrt. Die Standsicherheit des Turmes ist beeinträchtigt.

Foto: Naturpark Schwalm-Nette

Der Aussichtsturm im Naturerlebnisgebiet Elmpter Schwalmbruch ist aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Wie der Naturpark Schwalm-Nette am Montag mitteilte, ist die Standsicherheit des Turmes beeinträchtigt. „Bei einer Untersuchung eines Ingenieurbüros hat sich herausgestellt, dass einer der vier Haupttragwerkstiele rissig und einige tragende Balken durchgefault sind“, teilte ein Sprecher des Naturparks mit.

„Die Sperrung des Aussichtsturms ist schade, da er ein besonderes Merkmal des Naturerlebnisgebiets Elmpter Schwalmbruch ist. Aber bei einem Thema machen wir keine Kompromisse: Die Sicherheit der Besucher geht selbstverständlich vor,“ teilte Naturpark-Geschäftsführer Michael Puschmann mit.

Der Aussichtsturm ist bei Ausflüglern im Grenzland sehr beliebt. Er liegt etwa anderthalb Kilometer östlich des Wanderparkplatzes Tackenbenden an der Alten Zollstraße in Elmpt und ist über den Premium-Wanderweg 1 des Naturparks erreichbar. Insbesondere im Spätsommer genießen Wanderer von dort den Ausblick auf die blühende Wacholderheide, die sich am Fuß des Turms ausbreitet und die größte ihrer Art am linken Niederrhein darstellt. Im August und September grasen Moorschnucken in der Heide.

Die Biologische Station Krickenbecker Seen ließ den rund acht Meter hohen Aussichtsturm 1994 aus Douglasien-Leimholz errichten. Später wurde der Turm in die Trägerschaft des Naturparks Schwalm-Nette übergeben, der sich seither um den Erhalt des Turmes kümmert. Mitarbeiter der Kreisverwaltung und Fachleute von verschiedenen Ingenieurbüros kontrollierten den Turm in den vergangenen Jahren immer wieder. Kleinere Schäden ließ der Naturpark durch den Bauhof oder örtliche Zimmerer beseitigen.

Dass der Turm umfassender saniert werden muss, ist nicht das erste Mal. Erst 2012 waren Schäden an tragenden Elementen festgestellt worden. Eine Firma aus Mönchengladbach kümmerte sich daraufhin um die Sanierung des Turmes. Mehrere Traghölzer hatten ausgetauscht und verstärkt werden müssen, um die Standsicherheit auf der obersten Plattform zu gewährleisten.

Zuvor waren schon morsche Pfosten und Handläufe erneuert worden. Auch war das Geländer zur Aussichtsplattform aus Sicherheitsgründen erhöht und der Bodenbelag auf der obersten Plattform erneuert worden. Die Sanierung kostete damals 12.000 Euro, 70 Prozent der Kosten übernahm das Land NRW. Wie der Naturpark damals mitteilte, waren die Schäden am Holz im Laufe der Jahre durch Verwitterung entstanden.

Jährlich wird die Standfestigkeit des Aussichtsturms überprüft. Daneben habe ein Ingenieurbüro intensive fachtechnische Untersuchungen durchgeführt, teilte der Naturpark am Montag mit. Nach der letzten Prüfung im Herbst 2018 sei das Ingenieurbüro um ein erweitertes Gutachten gebeten worden. „Dabei hat sich herausgestellt, dass das Tragwerk so geschädigt ist, dass eine Standsicherheit des Holzturmes nur noch eingeschränkt gegeben ist“, teilte ein Sprecher des Naturparks mit. Die Schädigung sei von außen nicht erkennbar. Der Zweckverband werde nun die Kosten für eine Sanierung des Tragwerks ermitteln und die Wirtschaftlichkeit für weitere Maßnahmen prüfen.

Dass der Aussichtsturm irgendwann erneuert werden muss, ist den Mitgliedskommunen im Zweckverband – den Kreisen Heinsberg, Viersen, Wesel und der Stadt Mönchengladbach – bekannt. Laut Naturparkplan, der 2015 erstellt wurde, rechnete man für den Turm mit einer voraussichtlichen Nutzungsdauer von 25 Jahren – entsprechend mit einer Erneuerung im Jahr 2019. Die Kosten dafür wurden im Naturparkplan auf rund 70.000 Euro geschätzt.

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