Kunst in Dülken Kunst gucken durchs Schaufenster

Dülken · Bis zum 29. Juni zeigen drei Künstlerinnen in leeren Ladenlokalen an der Lange Straße und der Blauensteinstraße in Dülken einige ihrer Arbeiten. Auch das Dülken-Büro hat eine Kunst-Aktion organisiert

 Sie bespielen die leeren Schaufenster (v.l.): Jutta Rohwerder, Helga Weidenmüller und Elisabeth Busch-Holitschke

Sie bespielen die leeren Schaufenster (v.l.): Jutta Rohwerder, Helga Weidenmüller und Elisabeth Busch-Holitschke

Foto: Sigrid Blomen-Radermacher

Die Idee zu der Aktion lieferte das Viersener City-Management: Susanne Laurenz fragte Kunsthistorikerin Sigrid Blomen-Radermacher, ob sie nicht etwas gegen die Leerstände in Dülkens Innenstadt tun könne. Und sie kann: Sie kennt über die Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer „Gedok A46“ Kunstschaffende, die bereit waren, ihre meist außergewöhnlichen Werke in den Schaufenstern leer stehender Geschäfte auszustellen. Von Donnerstag, 14., bis Freitag, 29. Juni, präsentieren sie an der Lange Straße 17 und 41 sowie an der Blauensteinstraße 12 ihre Werke.

„Kunst ist schön, aber macht viel Arbeit“ sagte schon der Komiker Karl Valentin. So zeigt Helga Weidenmüller aus Neuss selbst erarbeitete Bücher an der Lange Straße 41. Die Unikate sind eine wahre Fundgrube an Gedanken, Ideen, Material und Macharten. Die Künstlerbücher sind zwischen zwei Buchdeckeln verpackte Sinnlichkeit, wie auch Charles Bukowski – der Dichter und Säufer – verrät.

Den ganzen Tag Kunst gucken: Das regt zum Nachmachen an. So beweist Elisabeth Busch-Holitschke aus Jüchen an der Blauensteinstraße 12, was man mit Stoffen wie Tischtüchern und Wäschestücken machen kann: etwa eine „hängende Tafel“ nähen mit Geschirr, Besteck und Zubehör. Sie hängt sie an der Decke auf, der gleiche Abstand gibt eine Ebene an, mit den offenen Nähten und den herabhängenden Fäden enthüllt sie ihre Arbeitsgänge.

Die dritte Künstlerin im Bunde ist Jutta Rohwerder aus Düsseldorf. Sie arbeitet vor allem mit Blei und zeigt an der Lange Straße 17 Leibchen, Corsagen und kleidungsähnliche Objekte. Dazu stellt sie einen großen Spiegel aus Weißblech auf, in dem sich aus Papier geschnittene Spitzen spiegeln. Die Leibchen stehen auf Sockeln. So befinden sie sich auf Augenhöhe mit den von der Straße gespannt durchs Schaufenster blickenden Passanten.

Blomen-Radermacher dankt besonders den Vermietern der leeren Ladenlokale und lädt bis zum 29. Juni zu einem „Schaufenster-Kunst-Bummel“ durch Dülken ein. An den drei beteiligten Geschäften hängt jeweils ein QR-Code, der auf die Internetseite der entsprechenden Künstlerin führt. Dazu gibt es kleine Blätter mit Informationen über die Künstlerinnen zum Mitnehmen.

Am Donnerstag, 18.30 Uhr, veranstaltet das ebenfalls involvierte Dülken-Büro einen „Get together“-Treff. Dafür haben rund 20 Bürger, Künstler und Profifotografen 250 Fotos von ihren Lieblingsorten in Düken abgegeben. Cony Ringendahl und Lukas Kratzer vom Dülken-Büro ziehen unter dem Motto „Mach dich lang“ ein langes Seil die Lange Straße entlang, an dem sie alle Fotos aufhängen, die die Bürger eingesandt haben. Die Aktion wird im Rahmen des Stadterneuerungsprojektes „Historischer Stadtkern Dülken“ aus Mitteln des NRW-Förderprogramms „Stadtumbau West finanziert.

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