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Wirtschaft in Schwalmtal Anderthalb Millionen Euro für neue Halle

Schwalmtal · Das Unternehmen DS Pulverbeschichtung hat am Windhauser Weg eine neue Halle in Betrieb genommen. Zu seinen Auftraggebern gehören die Deutsche Bahn und die Hamburger Elbphilharmonie.

 Christian Sartingen (l.) und sein Vater Konrad vor der neuen Halle, die sich unweit der früheren Rösler Draht AG befindet.

Christian Sartingen (l.) und sein Vater Konrad vor der neuen Halle, die sich unweit der früheren Rösler Draht AG befindet.

Foto: Axel Küppers

Das Unternehmen DS Pulverbeschichtung hat am Windhauser Weg 3 in Waldniel eine 1000 Quadratmeter große Halle in Betrieb genommen. Die beiden anderen Produktions-Standorte in Waldniel bleiben vorerst. „Perspektivisch wollen wir aber alles am Windhauser Weg zusammen ziehen“, sagt Christian Sartingen (42), Geschäftsführer des  Familienunternehmens.

DS Pulverbeschichtung bringt mittels Hochspannungsverfahren abriebfeste Farbe auf jedes Metall wie Blech, Blei, Stahl oder Kupfer. Die Kunden etwa aus den Bereichen Leuchten, Lufttechnik, EDV oder Nuklearmedizin bestimmen die Farbe. Die Metallteile müssen nach Waldniel angeliefert werden. Neben Großteilen werden bei DS Zäune, Metallfassaden, Schilder und Gartenstühle, aber auch Kunstwerke und Deko-Artikel, umlackiert.

 Der 42-Jährige hat die Firma 2013 von seinem Vater Konrad (73) übernommen, der die GmbH im Jahr 1997 gegründet hat. Konrad Sartingen war vor seiner Selbstständigkeit Bereichsleiter bei Rösler Draht für Pulverbeschichtung. „Wir wollten unbedingt in Waldniel bleiben, weil die meisten unserer 28 Mitarbeiter aus der Gegend kommen“, so Christian Sartingen, der aus Hehler stammt. Über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen sei man schnell einig geworden, dass die 5500 Quadratmeter große Fläche im reinen Industriegebiet passt und Möglichkeiten bietet für eine spätere Firmenerweiterung.

„Wir haben für die jetzige Expansion anderthalb Millionen Euro in die Hand genommen“, so Sartingen. Die vollen Auftragsbücher spiegeln, dass die Sparte Pulverbeschichtung Zukunft hat. „In unserem neuen Ofen können wir Metallteile von bis zu zwei mal zwei mal sechs Metern Größe und einem Stückgewicht von bis zu 600 Kilogramm beschichten“, erläutert der Betriebswirt. So wird zurzeit ein europaweit ausgeschriebener Großauftrag für die Deutsche Bahn abgewickelt, dabei erhalten 248 Zügen eine neue Farbe. „Nach diesem Re-Design sehen die 15 Jahre alten Züge aus wie neu“, sagt Christian Sartingen. „Die Pulverbeschichtung ist extrem robust und hält unter normalen Umständen mindestens 15 Jahre.“ Metallbeschichtetes von DS ist weltweit vertreten, etwa auf jedem Flughafen. Aber auch die Hamburger Elbphilharmonie oder der Moskauer Kreml setzen auf Metalllack made in Waldniel.

Zumal die bei DS praktizierte Technik sehr umweltfreundlich sei: „Lösemittel kommen gar nicht zum Einsatz“, beschreibt Sartingen. Die neue Halle mit dem Großofen, in dem die Metallteile bei 180 bis 200 Grad Celsius pulverbeschichtet werden, ist zudem ökologisch ambitioniert konzipiert. Im Niedrigenergiestandard und via Smart Home digital steuerbar, können über die Wärmerückgewinnung bis zu 50 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden.

 Neben der Beschichtung im Großofen wird das Farbpulver für kleinere Teile nach wie vor mit der Sprühpistole aufgetragen.

Neben der Beschichtung im Großofen wird das Farbpulver für kleinere Teile nach wie vor mit der Sprühpistole aufgetragen.

Foto: Axel Küppers

Perspektivisch dürfte sich der Betrieb, der im kaufmännischen Bereich auch ausbildet, über zusätzliche Arbeitsplätze noch breiter aufstellen. „Pulverbeschichter auszubilden ist allerdings utopisch, weil sich die nächste Berufsschule in Aachen befindet. Aber wir nehmen gerne auch Quereinsteiger, die sich für diesen Beruf interessieren“, sagt Christian Sartingen.

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