Solingen Neues "Tor zur Innenstadt" eröffnet

Solingen · Mit einem Familienfest unter dem Motto "Kreativität, Kunst, Design" feierten die Solinger den Abschluss der Bauarbeiten an Entenpfuhl und Unterer Hauptstraße.

Das Wasserspiel hatte seine Fans schnell gefunden: Kinder versuchten, die Strahlen mit ihren Händen abzulenken und sprangen in die Pfützen, die sich unterhalb einer kleinen Mauer gebildet hatten. Die Erwachsenen ließen sich derweil auf den Bänken nieder oder bestaunten das Bühnenprogramm. Zum bundesweiten "Tag der Städtebauförderung" eröffnete die Stadt am Samstag die umgestaltete Untere Hauptstraße und den Entenpfuhl. Der Einstieg in die Fußgängerzone der City soll künftig mit hellerem Belag, neuen Sitzelementen, Spielflächen und mehr Grün einladender auf Besucher wirken und zum Verweilen anregen.

"Die Aufmachung ist sehr nett geworden im Vergleich zu früher", sagte Erika Nieper beim Blick über das erneuerte Areal. "Es wäre schön, wenn das angenommen würde." Eigentlich sei sie in erster Linie wegen des Auftritts der Shiwa-Tanzformation zum Fest der Eröffnung gekommen, verriet die Ohligserin. "Aber vielleicht bin ich demnächst ja mal öfter hier." Vor allem das hügelige Profil des Platzes durch die neuen Baumkübel gefalle ihr, erklärte Nieper.

"Damit kann ich persönlich nicht so viel anfangen", urteilte hingegen Ursula Müller. "Wenn diese Hubbel von Skateboardern genutzt werden, ist das ja vielleicht sogar riskant wegen der nahen Straße", gab die Höhscheiderin zu Bedenken, die in der Innenstadt arbeitet. Generell begrüßte sie jedoch ebenfalls den Umbau des Entenpfuhls: "Dass etwas passieren musste, war klar." Und gerade das Wasserspiel werde für Kinder im Sommer eine Bereicherung sein.

Ob die Baumaßnahme tatsächlich zur erhofften Belebung des Standortes beitragen könne, müsse man erst abwarten, ergänzte ihr Ehemann Peter Müller. Auch auf der Unteren Hauptstraße scharten sich Kinder um neue Spielgeräte oder testeten zur Feier des Tages ihre Treffsicherheit beim Torwandschießen vor Intersport Borgmann.

Das verbesserte Erscheinungsbild des zuletzt städtebaulich ins Hintertreffen geratenen Areals soll nach dem Willen der Stadtplaner dazu beitragen, die gehäuften Leerstände abzubauen.

Wie man die verwaisten Ladenlokale nutzen kann, zeigte dabei am Samstag und Sonntag der "Handmade-Markt": 30 Designer verkauften ihre selbst hergestellten Waren, vielfach Textilien, aber auch Süßigkeiten und Kunstwerke, an kleinen Ständen in verschiedenen Geschäften. "Das ist zunächst mal eine gute Idee, in diese Ladenlokale zu gehen", sagte Händlerin Regina Strake, die unter dem Namen "schnittIch" im Bachtor-Center Taschen, Wohnaccessoires und Kinderbekleidung verkaufte.

Die Kundenresonanz in diesen Geschäften blieb jedoch angesichts des sonnigem Wetters und vieler Aktivitäten im Freien mäßig. Dafür konnte die Stadt am Samstag offiziell einen Leerstand verbannen: Im Ladenlokal an der Hauptstraße 4 öffnete der Kräuterladen "Herbarium." Betreiberin Ludmilla Kronlob hatte zuvor den Existenzgründerwettbewerb "Gründe(r) für Solingen" gewonnen.

Zu gewinnen gab es auch etwas im Innenhof der Clemens-Galerien: Die "Biathlon Auf Schalke-Tour" lud die Gäste an den Schießstand. Wer nach 200 Metern Crosstrainer-Lauf als Schnellster fünf Scheiben beim Stehend-Schießen traf, darf sich beim Wintersportevent in der Veltins-Arena in diesem Jahr mit den Tour-Siegern anderer Städte messen und kann dabei einen Wochenendtrip nach Winterberg gewinnen.

(RP)
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