Kreuzung Werwolf in Solinger Innenstadt Autofahrer auf Hut vor neuem Blitzer

Solingen · Seit Freitag werden am Werwolf nicht nur Rotlicht-, sondern auch Temposünder zur Kasse gebeten. In der ersten halben Stunde war noch kein Verstoß zu verzeichnen.

 Die Anlage blitzt nur Autofahrer, die aus der City kommend Richtung Burg fahren. Die anderen Richtungen der Kreuzung werden nicht erfasst.

Die Anlage blitzt nur Autofahrer, die aus der City kommend Richtung Burg fahren. Die anderen Richtungen der Kreuzung werden nicht erfasst.

Foto: Peter Meuter

Die dunkle Stele nahm am späten Freitagvormittag um exakt 11.38 Uhr die erweiterte Arbeit auf. Doch sollte sich im Vorfeld der Inbetriebnahme des neuen Tempo-Blitzers an der Kreuzung Werwolf in der Innenstadt irgendjemand in der Solinger Stadtverwaltung der Hoffnung hingeben haben, am Premierentag gleich ordentlich Kasse machen zu können, so sah er sich getäuscht.

Tatsächlich waren die Autofahrer, die an diesem Mittag aus der City kommend Richtung Burg unterwegs waren, nämlich zunächst einmal auf der Hut. Jedenfalls ließ sich in der ersten halben Stunde kein einziger Autofahrer bei einer Geschwindigkeitsübertretung erwischen – wobei die Probe aufs Exempel wohl erst später erfolgen sollte. Denn erfahrungsgemäß nimmt die Neigung, mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal die große Kreuzung flott hinter sich zu lassen, mit der Dämmerung merklich zu.

Dabei hatte die Stadt bereits Ende 2020 den Blitzer „scharf“ geschaltet, der seitdem all jene Autofahrer dokumentiert, die bei Rot über die Kreuzung fahren. Die ebenfalls eingebaute Funktion, auch Temposünder ausfindig zu machen, blieb hingegen bis jetzt ein stumpfes Schwert, da die aufgezeichneten Verstöße nicht weiter verfolgt und die Temposünder nicht zur Kasse gebeten wurden.

Erst als eine Auswertung der Statistiken zeigte, dass allein im Zeitraum von September bis Mitte November 2021 insgesamt 44.215 Verkehrsteilnehmer zu schnell in dem Tempo-50-Bereich unterwegs gewesen waren – der Spitzenreiter hatte es auf 95 km/h gebracht –, fand sich Ende des Jahres eine Mehrheit im Stadtrat für die Einführung von Geschwindigkeitskontrollen.

Zuvor hatten vor allem die Grünen darauf gedrungen, Temposünder zu bremsen. Und auch die Stadtverwaltung hatte argumentiert, eine Geschwindigkeitsüberwachung erhöhe die Sicherheit. So hieß es zuletzt etwa in der Beantwortung einer FDP-Anfrage seitens der Stadt, bereits die Rotlichtüberwachung habe zu einer „Unfallreduzierung geführt“. Im Umfeld der Kreuzung befinden sich gleich drei Schulen mit rund 3000 Schülern.

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