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Solingen Kein Interesse an Kunst?

Solingen · Sieben Museen hat die Stadt Solingen, sie sind sehr unterschiedlich frequentiert. Die Zuschüsse liegen zwischen null und 700 000 Euro pro Jahr, die Besucherzahlen zwischen 2000 und 180 000.

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, die Museen in der Klingenstadt, und alle bemühen sich um die Gunst der Besucher, mit sehr unterschiedlichem Erfolg. So hat das Kunstmuseum Baden, in das die Besucher sowohl wegen der zeitgenössischen Kunst und der Bergischen Kunststausstellung, als auch wegen des Zentrums für Verfemte Künste kommen, nur fünf Mal so viele Eintrittskarten verkauft wie das kleine private Laurel & Hardy Museum an der Locher Straße. Und dabei haben Vera und Wolfgang Günther ihre kleine Privatsammlung mit allem rund um die Komiker Stan Laurel und Oliver Hardy nur an zwei Tagen im Monat geöffnet, während das Kunstmuseum im ehemaligen Gräfrather Rathaus bis auf den Montag täglich geöffnet ist. 2000 Besucher in Wald – Vera und Wolfgang Günther betreiben ihr kleines Museum ohne einen Cent Unterstützung – zu 10 000 zahlenden Besuchern im Haus von Dr. Rolf Jessewitsch. 214 000 Euro Betriebskostenzuschuss bekommt das Museum Baden im Jahr von der Stadt, 5,66 Stellen sind mit hauptamtlichen Kräften besetzt, 26 ehrenamtliche Mitarbeiter leisten zirka 5400 Arbeitsstunden zum Nulltarif. Neben den 10 000 Besuchern, die eine Eintrittskarte gekauft haben, nennt Jessewitsch noch rund 4000 Gäste, die zu Veranstaltungen kommen.

Weltgrößte Bestecksammlung

Mit 22 000 zahlenden Besuchern und 4000, die bei freiem Eintritt, zum Beispiel zu Ausstellungseröffnungen kommen, steht das Deutsche Klingenmuseum in der unlängst dem Kulturausschuss vorgelegten städtischen Statistik. 6,4 hauptamtliche Stellen sind besetzt, rund 35 Ehrenamtler leisten im alten Klosterhof zirka 1600 unbezahlte Arbeitsstunden. Das Museum verfügt über die weltgrößte Sammlung historischer Bestecke, eine vielbeachtete Blankwaffensammlung, den Gräfrather Kirchenschatz, die Zinngießerei Arrenberg und das Gräfrath-Museum. Das vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) betriebene Industriemuseum in der Gesenkschmiede Hendrichs verzeichnet jährlich rund 27 000 zahlende Besucher. Es wird von der Stadt indirekt über die Umlage an der LVR mitfinanziert. Neben den gezeigten Ausstellungen kann man im Museum den Produktionsprozess der Gesenkschmiede verfolgen.

Die meisten Besucher hat Schloss Burg mit seinem bergischen Museum, das zirka 180 000 Gäste verbucht, die jedoch nicht nur wegen des Museums, sondern wegen der Burg insgesamt kommen. Die Stadt zahlt jährlich 103 000 Euro Zuschuss, 12,5 Stellen müssen bezahlt werden, es gibt keine Ehrenamtler.

Ohne Zuschuss kommt das Museum Plagiarius aus, es hat rund 10 000 Besucher im Jahr und erreicht so die Zahlen vom Museum Baden. Ins Schleifermuseum Balkhauser Kotten kommen 4500 Interessierte jährlich, die Stadt zahlt nur die Miete für die Kustoden.

(RP)
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