Solingen Faires Frühstück

Solingen · Tür an Tür liegen Kirchencafé und Weltladen im Anbau der evangelischen Kirche Wald. Pfarrer Schneider beschreibt dies als "wunderbares Zusammenspiel". Zudem hat sich der Weltladen jetzt als Verein kräftiger aufgestellt.

Es gibt afrikanischen Salat und selbst gebackene Brötchen aus Quinua-Mehl, ein Hahnenfußgewächs aus Südamerika. Wer mag, kann im Kirchencafé im Anbau der Walder Kirche ebenso zu Marmelade und Honig aus Entwicklungsländern greifen. Dazu wird eine Tasse Kaffee mit frisch gemahlenen Bohnen aus Nicaragua angeboten — oder Tee aus Asien.

International und stärkend zugleich ist das "Faire Frühstück", das der neu gegründete Verein "Weltladen evangelische Kirchengemeinde Wald" gestern im Kirchencafé angeboten hat.

Mensch, das sei aber toll besucht, freut sich Pfarrer Hartmut Schneider über den Zuspruch. Ehrenamtliche Mitarbeiter, Walder und Interessierte kommen miteinander ins Gespräch. Unter ihnen sind auch Pater Louis Bongers von der katholischen Gemeinde St. Katharina sowie Bezirksvorsteherin Birgit Zeier.

Kostenproben im Kirchencafé

"Das ist ein wunderbares Zusammenspiel", beschreibt Pfarrer Schneider das Engagement im Weltladen und im Café, die quasi Tür an Tür im Anbau der Kirche am Rundling liegen. Kostproben des Weltladens werden nebenan im Kirchencafé angeboten. Auch das führt zu einer gestiegen Nachfrage der Produkte aus dem "Fairen Handel". Deshalb hat sich das Team des Weltladens jetzt als Verein neu aufgestellt. "Das ist ein wichtiger Schritt für uns", berichtet der Vorsitzende Wolfgang Bülow. Die Hilfe könnte so noch deutlicher gebündelt werden. Zudem ist der Verein eine treffliche Organisationsform für das ehrenamtliche Engagement.

Das Prinzip, das für die Tätigkeit nichts gezahlt werde, sei sogar per Vorstandsbeschluss festgelegt, betont Weltladen-Vereinsvorsitzender Bülow. Martina Dembny gehört zum Team der 27 Ehrenamtlichen, die im Weltladen mithelfen. Seit vier Jahren ist sie dabei. Um einen ganz persönlichen Beitrag zur Gerechtigkeit in der Welt zu leisten, bringt sie sich einmal in der Woche für drei Stunden ein.

So wie die Weltwirtschaft laufe, richte die Globalisierung doch auch Schaden an, sagt sie. Nach der Überzeugung von Martina Dembny setzt der "Faire Handel" hier einen Gegenpol, um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Produzenten in den Entwicklungsländern zu schaffen. "Wir versuchen, die Menschen zu überzeugen, dass es Sinn macht", betont Doris Prandl, bei der die organisatorischen Fäden im Weltladen zusammenlaufen. Teil dieser Überzeugungsarbeit sind freilich auch die Hintergrundinformationen zu dem etwas höheren Preis, der für die fairen Produkte erforderlich wird. Pro Tasse kostet der faire Kaffee 1,5 Cent mehr, erklärt Doris Prandl.

Vorsitzender Bülow unterstreicht unterdessen: "Gewinne aus dem Verkauf der Waren sowie Spenden an den Verein fließen in örtliche und weltweit in Projekte und Hilfeleistungen." So steht der Weltladen zum Beispiel in Solingen dem Verein "Tischlein-deck-dich" und dem Frauenhaus zur Seite.

(RP)
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