Die Rats-Gremien Eine Lanze für die Schwachen brechen

Solingen · Martina Zsack-Möllmann leitet Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Wohnungswesen, Senioren und Beschäftigungspolitik.

 Altersarmut, vor allem von Frauen, wird eines der Schwerpunktthemen sein, mit denen sich der Sozialausschuss auseinandersetzen muss, sagt Vorsitzende Martina Zsack-Möllmann.

Altersarmut, vor allem von Frauen, wird eines der Schwerpunktthemen sein, mit denen sich der Sozialausschuss auseinandersetzen muss, sagt Vorsitzende Martina Zsack-Möllmann.

Foto: dpa (Archiv)

Die Entwicklung der Altersarmut betrachtet Martina Zsack-Möllmann mit Sorge. Vor allem die Armut alleinstehender Frauen, die von ihrer Rente nicht leben können. Die Politikerin der Grünen und neue Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Wohnungswesen, Senioren und Beschäftigungspolitik wird daher dieses Thema zu einem der Schwerpunkte in dem von ihr geleiteten Ratsausschuss machen.

Mit Frauen in besonderen Notlagen hat die Politikerin auch beruflich im Frauenhaus und im Wohnprojekt Uferstraße täglich zu tun. Sie kennt die Sorgen und kann durch ihre Tätigkeit im Unterausschuss Gender, Inklusion und demografischer Wandel sowie als Mitglied des Vorstandes der Grünen Fraktion im Sozialausschuss im Landschaftsverband auf ein Netzwerk von Hilfen zurückgreifen. Diese Hilfen in Solingen "so umzusetzen, dass es passt", dafür will sich Zsack Möllmann stark machen.

Ein zweites Thema, das die Politikerin umtreibt, ist der in nächster Zeit zu erwartende Flüchtlingsstrom aus dem arabischen Raum. Noch sei Solingen verschont geblieben, doch das werde sich bald ändern, so die Politikerin.

Diese Menschen in Solingen aufzunehmen, nicht auszugrenzen und ihnen menschenwürdige Unterkünfte zu schaffen, wird ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im neuen Sozialausschuss sein, der vermutlich am 9. September zum ersten Mal zusammenkommen wird. Neue Unterkünfte zu schaffen, nachdem in der Vergangenheit Übergangsheime geschlossen wurden, weil keine Zuwanderer und Flüchtlinge mehr kamen, stelle die Stadt auch vor große finanzielle Herausforderungen in Zeiten knappster Finanzen. Dennoch müsse dafür gesorgt werden, dass die Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht werden, was in den geschlossenen Heimen nach heutigen Maßstäben nicht mehr möglich gewesen wäre.

Der Sozialausschuss beschäftigt sich auch mit den Senioren in dieser Stadt. Auch in diesem Bereich gibt es für Martina Zsack-Möllmann viel zu tun. "Die älteren Menschen in Solingen haben noch nicht das Gefühl, dass sie bis zu ihrem Tod in der gewohnten Umgebung bleiben können", sagt die Ausschussvorsitzende. Hier sei es an der Zeit, die Angebote vor Ort auszubauen und Beratung nicht nur bei der Stadt, sondern auch bei den Gemeinden und Verbänden weiter auszubauen. Die Phasen, in denen alte Menschen dann unumgänglich in eine stationäre Einrichtung umziehen müssen, sollten nach Ansicht der Politikerin so kurz wie möglich gehalten werden. Thema im Sozialausschuss wird auch die geplante Einrichtung von stationären Betreuungsplätzen für gerontopsychiatrische Patienten vor Ort sein als Einrichtung der Rheinischen Landesklinik Langenfeld. Auch Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen sollen hier behandelt werden.

2015 oder 2016 sei mit der Eröffnung zu rechnen. Bisher betreibt die Rheinische Landesklinik in der Frankenstraße eine gerontopsychiatrische Tagesklinik. Zusammen mit den Angeboten des psychosozialen Trägervereins sei dann eine gute Betreuung der alten Menschen gewährleistet.

Themen, die in den kommenden Jahren im Sozialausschuss anstehen, will die neue Vorsitzende mit allen Ausschussmitgliedern gerne im Vorfeld besprechen. "Ich möchte eine Jahresplanung in Abstimmung mit allem Mitgliedern zu Beginn der neuen Sitzungsperiode machen", sagt Martina Zsack-Möllmann.

(RP)
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