Gesundheitsausschuss Kreis Kleve Laut Amtsärztin sind bis zu 60 Prozent der Infizierten ohne Symptome

KREIS KLEVE · Amtsärztin Martina Scherbaum ist zuversichtlich, dass sich die Inzidenzwerte im Kreis Kleve weiter nach unten bewegen. Probleme bereitet weiter die Nachverfolgung von Kontaktpersonen.

 Das Gesundheitsamt des Kreises Kleve überwacht das Corona-Infektionsgeschehen.

Das Gesundheitsamt des Kreises Kleve überwacht das Corona-Infektionsgeschehen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Inzidenzzahlen im Kreis Kleve entwickeln sich seit einiger Zeit deutlich nach unten. Diese positive Entwicklung freut auch Amtsärztin Martina Scherbaum. Als Leiterin der Abteilung Gesundheitsangelegenheiten des Kreises Kleve gab sie nun im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Demografie einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie.

Scherbaum rechnet damit, dass die Inzidenzzahlen bis Ende Mai einen Wert von 50 bis 70 erreichen könnten – „vorausgesetzt, die derzeitigen Maßnahmen bleiben erhalten“, sagte sie. Bei Inzidenz-Werten höher als 50 sei die Kontaktnachverfolgung besonders schwierig. „Die Allermeisten wissen nicht, wo sie sich angesteckt haben“, sagte Scherbaum. Außerdem sei es derzeit so, dass bis zu 60 Prozent der Corona-Infizierten asymptomatisch seien, also keine Anzeichen einer Erkrankung spürten. Bei den Impfungen im Impfzentrum in Kalkar stünden aktuell viele Zweitimpfungen an, „deswegen machen wir derzeit bei den Erstimpfungen nicht viel Strecke“, so die Amtsärztin.

Zurück zum Thema Kontaktpersonennachverfolgung: Der Kreis prüft die Einführung des Softwareprogramms Sormas. Die vom Helmholtz-Zentrum entwickelte Software zum Management und zur Bekämpfung der Corona-Krise soll die Gesundheitsämter bei der Identifizierung, Bearbeitung und Nachverfolgung von Covid-19-Erkrankten und Kontaktpersonen unterstützen. Eine Projektgruppe bereitet derzeit eine Testphase vor, in der durch Sachbearbeiter „eine begrenzte Anzahl an Indexfällen und Kontaktpersonen mit Sormas bearbeitet werden“, wie es in der Vorlage zum Ausschuss heißt. Anschließend soll eine weitere Testphase in einer ausgewählten Kommune stattfinden, um über die Interaktionen zwischen Kreis und Kommune in Sormas Erfahrungen zu sammeln. Ein Umstieg auf das Programm soll nur durchgeführt werden, wenn es die Infektionslage zulässt, so der Kreis weiter.

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