Rommerskirchen SPD will Bahnverkehr zwischen Museen

Rommerskirchen · Die SPD-Kreistagsfraktion will im Frühjahr ein neues Konzept vorlegen, mit dem das Feldbahn- und das Landwirtschaftsmuseum per Bahn verbunden werden sollen. Geplante Kosten: etwa 400 000 Euro.

 Durch die Bahnverbindung des Feldbahnmuseums mit dem Landwirtschaftsmuseum in Sinsteden will die Kreis-SPD die Attraktivität beider Einrichtungen steigern.

Durch die Bahnverbindung des Feldbahnmuseums mit dem Landwirtschaftsmuseum in Sinsteden will die Kreis-SPD die Attraktivität beider Einrichtungen steigern.

Foto: Jazyck

Das im Spätsommer 2012 gestartete Projekt, das Kreiskulturzentrum Sinsteden und das Feld- und Werkbahnmuseum in Oekoven per Kutschfahrten miteinander zu verbinden, kann aus der Sicht von Martin Mertens nur ein erster Schritt sein: Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden, der auch dem Kreistag angehört, muss es darum gehen, nicht zuletzt die Attraktivität des Landwirtschaftsmuseums zu steigern. Dies gilt für ihn gerade auch mit Blick auf "die geringen Besucherzahlen aus Rommerskirchen selbst". Nach den Haushaltsberatungen und der Verabschiedung des Kreistetats wird die SPD-Kreistagsfraktion daher nach Mertens' Worten ein neues Konzept vorlegen. Dessen Kern besteht in der Schaffung einer Bahnverbindung zwischen dem Feldbahn- und dem Landwirtschaftsmuseum.

An den Details müsse noch gefeilt werden, sagt Mertens, der sich auf bereits vorhandene Überlegungen stützt. Diese stammen von Marcus Mandelartz, dem Vorsitzenden des Feld- und Werkbahnmuseums sowie dem Diplom-Ingenieur Franz-Josef Lohne und wurden bereits vor fast 20 Jahren erarbeitet. Mertens zufolge könnte eine Verlängerung der Strecke "die Gesamtattraktivität des Museums und der Museumslandschaft im Rhein-Kreis Neuss durch die Verbindung mit dem Landwirtschaftsmuseum steigern". Eisenbahn-Enthusiasten weit über die Region hinaus könnten auch für die lokale Wirtschaft nur von Vorteil sein, ist er überzeugt.

Um eine direkte Bahnlinie zwischen den Museen in Oekoven und Sinsteden zu schaffen, sei der Kauf oder die Pacht von Ackerrandstreifen nötig, so Mertens. Hinzu komme, dass an der Kreuzung der K 26 ein Bahnübergang geschaffen werden müsse. Die Gesamtkosten schätzt der Sozialdemokrat auf 300 000 bis 400 000 Euro. Dies sei machbar: "Teuer ist lediglich der Landerwerb. Hier könnten jedoch Synergien durch Ausgleichsflächen erzielen werden", sagt Mertens. Der Gleisbau selbst könnte demgegenüber großteils in Eigenregie der Oekovener Eisenbahnfreunde erfolgen.

Für finanziell untragbar hält Martin Mertens das Projekt keineswegs: "Das Kulturzentrum Sinsteden erhält jährlich zwischen 440 000 und 550 000 Euro", vergleicht Mertens und Mertens verweist darauf, dass über eine direkte Verbindung zwischen den Museen im Kreistag Konsens bestanden habe als es in den frühen 90er Jahren um die Entscheidung ging, das Kreiskulturzentrum in Sinsteden anzusiedeln. Bei einer Realisierung könnte auch das "Landwirtschaftsmuseum sinnvoll umgestaltet werden", schlägt er vor.

Martin Mertens verspricht sich langfristig "einen höheren Kostendeckungsgrad für das Kulturzentrum". Übers Knie brechen will die Kreis-SPD jedoch nichts: Mertens geht von einer Planungs- und Bauphase bis 2020 aus, innerhalb dessen das Projekt verwirklicht werden könnte.

(NGZ)
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