Rommerskirchen CDU: Die Vereine nicht alleine lassen

Rommerskirchen · Mit scharfer Kritik äußert sich CDU-Fraktionschef Stephan Kunz zum UWG-Vorschlag, die Zuschüsse für das Netzwerk 55 plus zu streichen. Die UWG fordert jetzt, dass Förderanträge künftig projektbezogen begründet erfolgen müssten.

 Im Netzwerk Rommerskirchen 55 plus wird auch gekocht: Klaus Erdmann (l.), Helmut Schmitz, Udo Barsch, Herbert Schwenke, Walter Grubert, Walter Sauer, Hubert Rosellen.

Im Netzwerk Rommerskirchen 55 plus wird auch gekocht: Klaus Erdmann (l.), Helmut Schmitz, Udo Barsch, Herbert Schwenke, Walter Grubert, Walter Sauer, Hubert Rosellen.

Foto: H. Jazyk

Die bisher eher schleppende Diskussion um den Haushalt kommt nach dem Vorstoß der UWG, Vereinszuschüsse und Zuwendungen an das Seniorennetzwek 55 plus zu streichen, offensichtlich gehörig in Gang.

Mit scharfer Kritik meldet sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Kunz zu Wort: Von den auch von ihm für unumgänglich gehaltenen Steuererhöhungen abgesehen, "scheint die UWG in ihrer Ratlosigkeit dem puren Aktionismus zu verfallen" , attackiert er die Wählergemeinschaft. Die CDU weise schon seit Jahren auf die angespannte Haushaltslage hin. "Erst seit kurzem wird diese Erkenntnis auch von anderen Faktionen geteilt", sagt Kunz. Diese hätten "vor den tatsächlichen Problemen die Augen so lange verschlossen, bis es nicht mehr ging." Die Union habe "schon vor einigen Monaten gesagt, dass diese Realitätsferne zu härteren Einschnitten führe als nötig gewesen wäre", fasst Kunz zusammen. Anstatt "Kürzungen nach dem Rasenmäherprinzip" vorzunehmen, "brauchen wir intelligente Lösungen", ergänzt er. Politik müsse beständig und verlässlich sein. Dies bedeutet Kunz zufolge, dass "wir die Vereine und auch nicht das Netzwerk 55 plus einfach allein lassen können und fest eingeplante Zuschüsse von jetzt an streichen".

CDU-Parteichef Michael Willmann pflichtet ihm bei: "Die schwierige Finanzlage darf nicht dazu führen, dass allein die Vereine die Lasten tragen." Laut Willmann würden "die Lebensqualität und die sozialen Strukturen in Rommerskirchen von den verschiedensten Vereinen geprägt. Schon allein deswegen ist es unsere Pflicht, im offenen Dialog mit den Beteiligten Lösungen zu suchen." Nach den Worten von Kunz wird sich die CDU im Rat gegen die von der UWG befürworteten Kürzungen aussprechen.

Für die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger ist es "eine Frage der Gerechtigkeit", bei den Sparbemühungen alle einzubeziehen. Angesichts "auch durch das Kraftwerkserneuerungsprogramm wegbrechender Gewerbesteuereinnahmen ist die UWG bemüht, wenigstens einen kleinen Beitrag für Kultur, Sportförderung und andere freiwillige Leistungen bereitzustellen", sagt sie. Dieses Geld solle jedoch "transparent und nach gleichen Richtlinien für alle verteilt werden", ist Sprenger überzeugt. Der UWG zufolge soll künftig "jede Gruppe, die Zuschüsse aus Steuergeldern erhalten möchte, einen begründeten Antrag für ihr Projekt stellen". Die UWG habe das Netzwerk von Anfang an unterstützt und auch die Teilfinanzierung einer Stelle der Caritas befürwortet, erläutert Sprenger. Sie weist darauf hin, dass dies zeitlich befristet gelten sollte, "bis das Netzwerk auf eigenen Beinen steht. Keiner wird angesichts der großen Programmvielfalt bestreiten, dass dies nun der Fall ist". Hinzu komme, dass die Gemeinde dem Netzwerk zusätzlich einen Raum im Rathaus finanziere.

Sprenger verweist auf den Ansteler Seniorenklub: Das Team arbeite schon seit Jahren ehrenamtlich, mache aber "ohne finanzielle Unterstützung der Gemeinde Angebote für Senioren.", sagt Sprenger.

(NGZ/ac/url)
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