Rommerskirchen Projekt will Alkoholmissbrauch stoppen

Rommerskirchen · Über Karneval hinaus soll die Aktion "PROjugend statt PROmille" 2014 fortgeführt werden. Baldgibt es aktuelle Zahlen.

 Um eine größere Nachhaltigkeit zu erreichen, wird das Projekt "PROjugend statt PROmille" im kommenden Jahr nach Karneval fortgesetzt. Jugendlichen sollen Alternativen zum Alkohol aufgezeigt werden.

Um eine größere Nachhaltigkeit zu erreichen, wird das Projekt "PROjugend statt PROmille" im kommenden Jahr nach Karneval fortgesetzt. Jugendlichen sollen Alternativen zum Alkohol aufgezeigt werden.

Foto: George Doyle (Thinkstock)

Das Projekt "PROjugend statt PROmille" wird länger laufen als ursprünglich vorgesehen. Die Initiative zur Verhinderung von Alkoholmissbrauch von Jugendlichen sollte ursprünglich an Karneval zu Ende sein. Doch die Initiatoren, Kreisjugendamt, Polizei sowie Caritas, wollen auch nach Aschermittwoch weitermachen. "Wir setzen auf Nachhaltigkeit", sagt Michael Hackling vom Kreisjugendamt.

Die Fortsetzung soll zwar nicht flächendeckend sein, dennoch werden das Jugendamt und seine Kooperationspartner auch in Rommerskirchen vor Ort sein: Geplant ist laut Hackling, dass zusätzlich auch das "PrEvent-Mobil" der Caritas bei einem der größten Schützenfeste in der Gemeinde präsent sein wird. Noch nicht fest steht, ob dies in Rommerskirchen oder in Nettesheim-Butzheim sein wird.

Außer Gesprächen und Aufklärungsmaterial bietet das schon des Öfteren bei der Ansteler Halloween-Party eingesetzte "PrEventmobil" Alternativen zu alkoholischen Getränken. Auch für eine etwaige Neuauflage der Halloween-Party wären die Kooperationspartner gerüstet gewesen: Da die jedoch nicht mehr stattfindet und die Ansteler St.-Sebastianus-Bruderschaft stattdessen am 26. Oktober erstmals eine "Neon-Bubble-Party" (Seifenblasen-Party unter Neonlicht) feiert, wurde auch der "Großeinsatz" von Jugendamt, Polizei und Caritas inzwischen abgesagt. Keine Einsätze sind in der örtlichen Karnevalssession geplant. Ein Schwerpunkt ist laut Hackling da eher die Polo-Fete in Jüchen, bei der an Altweiberfastnacht überwiegend Jugendliche teilnehmen.

Eine positive Zwischenbilanz der Aktion ziehen auch die Rommerskirchener Schützen: Laut Matthias Schlömer, Chef der Frixheimer St.-Sebastianus-Bruderschaft und Präsident der Präsidentenrunde von 13 Bruderschaften und Schützenvereinen, hat "alles gut geklappt". Wie die anderen Vereine auch hatten die Schützen ein großes Plakat mit der Aufschrift "Trinken ist kein Sport" im Zelt platziert. Jugendliche, denen vom Alkoholkonsum abgeraten worden sei, hätten sich als durchaus gesprächsbereit erwiesen, so Matthias Schlömer. Erfreut ist er darüber, dass es in Frixheim erneut "keine Ausfallerscheinungen" gab.

Laut Bezirksjugendpfleger Reinhard Giese treffen sich die Jugendämter aus dem Kreisgebiet am 14. November zu einer Fachkonferenz in Dormagen, bei dem es um den Alkoholmissbrauch durch Jugendliche geht. In den vergangenen Monaten ist auf Kreisebene eine Studie fortgeschrieben worden, bei dem Jugendliche und junge Erwachsene zu ihrem Alkoholkonsum befragt wurden. Die Zahlen hatten für den Zeitraum von 2000 bis 2008 teilweise schockierende Zahlen ergeben. Besonders erschreckend: 12,5 Prozent der Elf- bis 13-Jährigen hatten bereits Erfahrung mit Alkoholmissbrauch, bei den 14 bis 17 Jahre alten Jugendlichen war es gut die Hälfte. "Die neuen Zahlen werden gerade ausgewertet", sagt Giese. Nicht in Zahlen messbar sind etwaige Resultate der in die Verlängerung gehenden Aktion "PROJugend statt PROmille": Sie soll in erster Linie aufklären und für das größer gewordene Problem sensibilisieren.

(NGZ)
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