Rommerskirchen Für den Beruf orientieren im Freiwilligen Sozialjahr

Rommerskirchen · Die Suche dauerte diesmal etwas länger, aber die evangelische Gemeinde hat doch noch einen FSJler gefunden: Philipp Schmitz.

 FSJler Philipp Schmitz fährt auch den Kirchenbus, mit dem ältere Menschen und Konfirmanden befördert werden.

FSJler Philipp Schmitz fährt auch den Kirchenbus, mit dem ältere Menschen und Konfirmanden befördert werden.

Foto: LINDA HAMMER

Jahrzehntelang gehörte bei der evangelischen Gemeinde ein Zivildienstleistender zum festen "Inventar". Seit Wehr- und Zivildienst abgeschafft wurden, schließen bei den Rommerkirchener Protestanten diejenigen die Lücke, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ableisten. Mit Kevin Grimberg und Marco Friese fanden sich in den beiden vergangenen Jahren relativ schnell zwei FSJler, diesmal dauerte es etwas länger, ehe die evangelische Gemeinde in Philipp Schmitz fündig wurde.

Seit gut einem Monat ist der 21-jährige Butzheimer an Bord und hat sich schon einen guten Überblick über sein Aufgabenfeld verschaffen können. Anstrengender als erwartet war sein Einsatz beim Erntedankfest der Gemeinde, wo Philipp Schmitz unter anderem für den Aufbau eines Festzelts im Garten der Eckumer Samariterkirche zuständig war. Auch mit dem Gemeindebus ist er nahezu täglich unterwegs.

Ob es nun gilt, Jugendliche aus den 17 Ortschaften zum Konfirmationsunterricht abzuholen oder den Fahrdienst für die Seniorennachmittage zu gewährleisten, Philipp Schmitz ist als Chauffeur ein viel gefragter Mann. Womit sein Zuständigkeitsbereich bei Weitem noch nicht abgedeckt ist: Hausmeisterarbeiten erledigt er ebenso wie Bürotätigkeiten; auch bei der Vorbereitung von Gottesdiensten wirkt er mit.

Nach dem Abitur am Hackenbroicher Leibniz-Gymnasium hat Philipp Schmitz zwei Semester Volkswirtschaftslehre in Essen studiert. Dabei hat er festgestellt, "dass ich in diesem Bereich nicht arbeiten möchte". Was er ab September 2014 machen möchte, weiß er noch nicht: Das Freiwillige Soziale Jahr bei der evangelischen Gemeinde will er auch dazu nutzen, "mich neu zu orientieren". Pfarrer Thomas Spitzer hat nicht den geringsten Grund zur Klage über den passionierten Schlagzeuger, der sein Hobby zeitweise etwas vernachlässigte, inzwischen aber wieder intensiver übt. Spitzer betont, dass die Gemeinde nach dem Wegfall des Zivildiensts auf einen Ehrenamtler "dringend angewiesen" sei. Das dürfe ruhig auch mal ein Mädchen sein.

Relativ problemlos verlief die Suche in der jüngeren Vergangenheit beim Caritas-Haus St. Elisabeth, wie Tanja Waschnek von der Verwaltung des Seniorenheims sagt. Das ist neben der evangelischen Gemeinde die einzige Institution im Gemeindegebiet, bei der FSJler zum Einsatz kommen. Derzeit sind dort vier junge Leute tätig, die ein Freiwilliges Soziales Jahr ableisten. Gebraucht werden sie im technischen wie im sozialen Dienst, auch in der Pflege. Der Grund dafür, dass es hier keine nennenswerten Probleme gibt, Ehrenamtler zu finden, liegt darin, dass sich Interessierte beim Grevenbroicher St. Barbara-Haus der Caritas melden und dann "verteilt" werden, wobei die Caritas den Wunsch nach einer möglichst ortsnahen "Stationierung" in der Regel berücksichtigen kann.

(S.M.)
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