Rommerskirchen Konvertergegner hoffen auf Hilfe vom Landrat

Rommerskirchen · Die Rommerskirchener sehen Hans-Jürgen Petrauschke in der Pflicht, als Vorsitzender des Regionalrats den Standort Kaarst zu ermöglichen.

 Die Rommerskirchener Konvertergegner (v.l.) Walter Giesen, Peter Mertens und Rene Kühlwetter machen Druck auf die CDU.

Die Rommerskirchener Konvertergegner (v.l.) Walter Giesen, Peter Mertens und Rene Kühlwetter machen Druck auf die CDU.

Foto: LINDA HAMMER

So konträr die Auffassungen der Firma Amprion und der Bürgerinitiative "Contra Konverter" auch sein mögen, in einem Punkt stimmen beide überein: Den umstrittenen Konverter sähen sie am liebsten in Kaarst. Peter Mertens, Sprecher der Initiative, verweist auf die Stellungnahmen Amprions sowohl im Bauausschuss der Gemeinde als auch im Planungs-und Umweltausschuss des Kreises, die eindeutig das bislang vielfach als "Kiesgrube" bezeichnete Gelände in Kaarst favorisierten.

Auch für die Bürgerinitiative wäre dies die Ideallösung, wie Mertens deutlich macht: "Diese Fläche, welche 1300 Meter von der nächsten Wohnbebauung liegt, eignet sich von allen möglichen Standorten am besten."

"Einzig Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zeigt sich als Vorsitzender des Regionalrats nicht bereit, geeignete Schritte zu gehen", so der BI-Sprecher. Der Regionalrat wäre das zuständige Gremium, das die Fläche umwidmen und als Standort für einen Konverter möglich machen könnte. Die Initiative "Contra Konverter" sieht den Landrat jedenfalls in der Pflicht.

Petrauschkes führenden Rommerskirchener Parteifreund, den CDU-Partei- und Fraktionschef Michael Willmann hat sie gebeten, den Landrat "öffentlich aufzufordern, alle notwendigen Schritte in die Wege zu leiten, damit in Rommerskirchen kein Konverter gebaut wird." Michael Willmann, der sich hierzu bislang nicht geäußert hat, kündigte gestern eine Stellungnahme gegenüber der Bürgerinitiative an. Im Übrigen verweist er auf den auch von der CDU mitgetragenen Ratsbeschluss, der sich gegen einen Konverter in der Gemeinde ausspricht.

Das Argument, dass bei dem von der BI "Contra Konverter" favorisierte Gebiet in Kaarst das Hindernis bestehe, dass es als Vorrangfläche für den Abbau oberflächennaher Bodenschätze (BSAB) ausgewiesen sei, lassen die Rommerskirchener nicht gelten. "Laut Amprion ist dies kein Hindernis. Es muss nur seitens der Politik dieser Standort möglich gemacht werden", sagt Mertens. Derzeit widmet sich die Initiative vor allem der Vorbereitung des Protestmarschs von Evinghoven nach Gohr am 2. November. Bei der Polizei ist die Demonstration bereits angemeldet, übernächste Woche wird es ein Gespräch der beiden Bürgerinitiativen, der Polizei und den Feuerwehrlöschzügen aus Evinghoven und Gohr geben, die gleichfalls mit im Boot sind. "Die Feuerwehr wird auch den Parkplatzdienst übernehmen", sagt Peter Mertens.

Geplant ist, am Bollert in Evinghoven eine Fläche mit Strohballen zu markieren, "so dass auch visuell wahrnehmbar wird, wie groß das Gelände für einen Konverter ist", so der BI-Sprecher. Geplant ist der Einsatz eines Busses für alle, die die Strecke nicht zu Fuß gehen können. Peter Mertens weiß: "Man braucht zu Fuß gut eine Stunde." Er hofft auf mindestens 300 Teilnehmer auf Rommerskirchener und ebenso viele auf Gohrer Seite. Werden es mehr, hat der Protestmarsch gute Chancen, zur größten Demonstration zu werden, die es in der Gemeinde je gegeben hat.

(S.M.)
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