Rommerskirchen Initiative: Konverter noch nicht vom Tisch
Rommerskirchen · Die Initiative "Contra Konverter" fürchtet, dass Evinghoven sehr wohl noch Standort für einen Konverter werden könnte.
Nach den "Amprion-Wochen" in Rommerskirchen, Grevenbroich und Kaarst sieht die Bürgerinitiative "Contra Konverter" keinen Grund zur Entwarnung. "Amprion hat in der Bauausschusssitzung in Rommerskirchen etwas anderes gesagt als in Grevenbroich in der Planungs-und Umweltausschusssitzung des Kreistags", sagt "Contra Konverter"-Sprecher Peter Mertens. "Von Tendenzen für eine Absage an Evinghoven war in Grevenbroich nicht mehr die Rede."
Armin Braun, Planungschef von Amprion, der sowohl in Grevenbroich, als auch in Rommerskirchen den Vortrag hielt, habe sich auf Kreisebene nicht dazu durchringen können, das gleiche zu wiederholen wie in Rommerskirchen, begründet Mertens seine grundlegende Skepsis. Im Bauauschuss sprach Braun vor zwei Wochen davon, dass Evinghoven nicht mehr zu den "absoluten Favoriten" bei der Standortsuche zähle. Mertens verweist auf die auch im Kreisplanungsausschuss protokollierte Aussage, wonach weiterhin sechs Standorte sowie die "Dreiecksfläche" in Kaarst in der engeren Wahl des Unternehmens seien. "Von Amprion kam dazu kein Widerspruch." Sprecherin Joelle Boullion erzählte in Kaarst bei einer Planungsausschusssitzung etwas von Vorratsfläche für Windkraftanlagen in Evinghoven, "nachzuhören auf youtube", sagt Peter Mertens.
Aus seiner Sicht stellt sich die aktuelle Situation jedenfalls als " sehr verwirrend" dar. Seine Vermutung: "Hier sollen nicht nur die Bürger in die Irre geleitet werden, sondern auch die Mitglieder der Bürgerinitiativen, nach dem Motto, ,jetzt brauchen wir ja nichts mehr zu tun, wir sind ja bereits außen vor'." Mertens warnt die Initiativen davor, nun die Hände in den Schoß zu legen: "Das Gefühl sagt einem, hier versucht Amprion, den starken Willen der Bürger zu beruhigen." Für Mertens jedenfalls ist es ausgemachte Sache: "Wir werden als Bürgerinitiativen erst dann aufhören zu kämpfen, wenn von Amprion die Unterschrift für einen Konverter-Standort außerhalb von Rommerskirchen und Gohr geleistet wurde. Bis dahin muss sich Amprion mit dem Kampf der Bürger auseinandersetzen", erklärt der Evinghovener kämpferisch.
Aus diesem Grund ruft die Rommerskirchener Initative gemeinsam mit der aus Gohr zu einem Protestmarsch auf, der am Sonntag, 2. November, von Evinghoven nach Gohr führen soll. Bei der Polizei angemeldet hat Mertens die Demonstration bereits, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Zu Grußworten in Evinghoven eingeladen werden sollen auch Bürgermeister Martin Mertens und sein Dormagener Kollege Erik Lierenfeld, der örtliche Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe (CDU), Landtagsaabgeordneter Rainer Thiel (SPD) sowie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.
Für die Regelung von Verkehrsfragen möchte Peter Mertens die Feuerwehr gewinnen. Der Initiativen-Sprecher hofft, dass in gut einem Monat bis zu 600 Demonstranten mobilisiert werden können. Den Platz, wo genau die nach Gohr führende Demonstration enden soll, wollen die beiden Initiativen in Kürze festlegen.