Rommerskirchen Johannes Strauch gibt SPD-Parteivorsitz ab

Rommerskirchen · Neuer SPD-Vorsitzender soll nach dem Willen des Vorstands der Sozialdemokraten am 28. Oktober der Butzheimer Jürgen Thomas werden. Johannes Strauch will sich künftig ganz auf die Arbeit als Fraktionsvize konzentrieren.

 Johannes Strauch will sich künftig ganz auf seine Aufgaben als stellvertretender Fraktionsvorsitzender konzentrieren. An der Parteispitze steht er seit sechs Jahren.

Johannes Strauch will sich künftig ganz auf seine Aufgaben als stellvertretender Fraktionsvorsitzender konzentrieren. An der Parteispitze steht er seit sechs Jahren.

Foto: LINDA HAMMER

Der SPD-Vorsitzende Johannes Strauch will bei der Neuwahl des SPD-Vorstands am 28. Oktober nicht noch einmal antreten. "Aufgrund der Tatsache, dass wir eine sehr große Fraktion haben, möchte ich mich auf meine dortige Arbeit als Stellvertreter des Vorsitzenden Ralf Steinbach konzentrieren", begründet der seit 2008 amtierende Strauch seinen Rückzug von der Parteispitze. "Die vergangenen Jahre haben mir Freude gemacht und es waren sehr erfolgreiche Jahre." Womit Strauch sich schon fast zurückhaltend ausdrückt, denn es waren die erfolgreichsten in der Rommerskirchener SPD-Geschichte überhaupt.

Johannes Strauch verweist auf die Zwei-Drittelmehrheit, die der damalige Bürgermeister Albert Glöckner 2009 erringen konnte, und auf den Sieg des Newcomers Martin Mertens, der im Mai mit über 60 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt wurde. Zugleich bescherten die beiden während Strauchs Amtszeit abgehaltenen Ratswahlen der SPD ihre bislang besten Ergebnisse. Die 15 im Mai errungenen Ratsmandate (von 33 insgesamt) und die dabei erzielten 48 Prozent der Wählerstimmen sind das historisch beste Resultat, das die Sozialdemokraten am Gillbach je erzielen konnten. "Es war nicht nur ein tolles Ergebnis, sondern unsere Wähler haben auch ein Anrecht darauf, dass wir gute sozialdemokratische Politik machen", sagt Strauch.

Sowohl mit dem damaligen Fraktionschef Heinz-Peter Gless als auch mit Martin Mertens, der 2011 Gless' Nachfolge antrat, habe es "eine Super- Zusammenarbeit gegeben", so der scheidende SPD-Vorsitzende, der 2003 der Partei beitrat. Gemeinsam habe er sich mit Gless damals für Mertens als Fraktionschef entschieden. "Ich habe den Kontakt zu ihm aufgenommen und ihn darauf hingewiesen, dass damit auch eine Bürgermeister-Kandidatur verbunden sein könnte", erinnert sich Johannes Strauch an den Anfang 2011 in der SPD-Fraktion vollzogenen Führungswechsel.

Dass er bei der Wahl zum Kreistag dem CDU-Bewerber Gerhard Heyner knapp unterlegen war, habe für seinen Entschluss, den Parteivorsitz aufzugeben, keine Rolle gespielt, betont Strauch. Zwar habe ihn das Ergebnis gewurmt, räumt er ein, "doch habe ich immerhin fünf Prozent zulegen können", sagt der 59-Jährige.

Der SPD-Vorstand hat für die Wahl am 28. Oktober in der Gaststätte Haus Schlömer Jürgen Thomas als Kandidaten für den SPD-Vorsitz vorgeschlagen. Thomas wohnt in Butzheim. Johannes Strauch ist sich sicher, "meinem Nachfolger ein gut bestelltes Feld zu hinterlassen". Bürgermeister Martin Mertens bedauert Strauchs Entscheidung: "Ich finde es schade. Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und sind auch befreundet", sagt Mertens, der zurzeit übrigens noch Stellvertreter des SPD-Vorsitzenden Strauch ist und dieses Amt gleichfalls abgeben wird. Zugleich hat der Bürgermeister aber auch Verständnis dafür, dass "man wie Kapitän Philipp Lahm auf dem Höhepunkt des Erfolgs abtritt". Vergleiche zum Fußball liegen bei Johannes Strauch nun einmal besonders nahe, ist der Ramrather doch ein Cousin des DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach.

(S.M.)
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