Rommerskirchen Jährliche Treffen mit Franzosen gewünscht

Rommerskirchen · Gelangweilt haben sich die Jugendlichen, die seit Beginn der 2001 vereinbarten Partnerschaft mit Mouilleron le Captif an den bisherigen Ferienprogrammen teilgenommen haben, auch in der Vergangenheit nicht. Inzwischen ist die gute Stimmung der vergangenen Jahre indes fast schon in Begeisterung umgeschlagen: Zehn Tage haben 15 Jugendliche aus Rommerskirchen jetzt wieder unweit des Atlantiks in der Vendée verbracht und am Ende gab es "einen tränenreichen Abschied", wie Franziska Velder berichtet.

Gemeinsam mit Sara von Gehlen und Sabine Schillings gehörte sie auf deutscher Seite zum Betreuerteam. Gelegenheit zum Haareraufen boten ihnen die Jugendlichen nicht: "Es gab keinerlei Probleme", sagt Franziska Velder, die erstmals als Betreuerin dabei war, nachdem sie zuvor bereits an der Jugendbegegnung teilgenommen hatte. Fünf Tage verbrachten die Teenager aus Deutschland in einer Jugendherberge am Meer. Ebenso lange waren sie bei Gasteltern untergebracht. "Sehr herzlich" sei die Aufnahme gewesen, so Franziska Velder, der zufolge das Programm "perfekt organisiert" war.

Immer lauter werden inzwischen Stimmen, das Ferienprogramm künftig jährlich und nicht bloß im Zwei-Jahres-Turnus anzubieten. Die Jugendbegegnungen fanden bisher stets abwechselnd in Deutschland und Frankreich statt. Eine Wende hin zu womöglich häufigeren Treffen vollzog sich 2012, als insgesamt 30 französische und deutsche Jugendliche in der Wildenburg, dem Landschulheim der Stadt Grevenbroich in der Eifel, Ferien machten. Offen ausgesprochen wurde der Wunsch damals von Rommerskirchener Gasteltern und den Jugendlichen gleichermaßen. "Einstimmige Zustimmung" hat Franziska Velder jetzt erneut bei den deutschen Jugendlichen konstatiert.

Womit diese auch beim hiesigen Partnerschaftskomitee Gehör findet. Jupp Kirberg, Koordinator der Jugendbegegnung, ist vorsichtig optimistisch: "Der Zwei-Jahres-Turnus könnte kippen." Schon im Vorfeld war ihm die diesmal besonders große Resonanz aufgefallen: Die zur Verfügung stehenden Plätze waren im Handumdrehen besetzt, nachdem der Anmeldetermin bekannt war. Kirberg zufolge wird Nicole Musiol, Vertreterin der Gemeinde im Vorstand des Partnerschaftskomitees, demnächst bei Rommerskirchener Gasteltern ausloten, wie es um deren Bereitschaft bestellt ist, schon 2014 wieder Jugendliche aus Mouilleron le Captif aufzunehmen.

Kirberg verweist jedoch auf die aktuell noch ungeklärte Finanzierung. Ein Vergleich zu 2012: Der Besuch in der Wildenburg hat damals rund 8000 Euro gekostet. Flossen vom Kreisjugendamt wie immer 2000 Euro, hatte das Deutsch-Französische Jugendwerk seinen Zuschuss bereits damals um die Hälfte gekürzt. Noch eine Spur skeptischer als Kirberg ist Ursula Loux-Schorsch, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees. Sie erinnert an den finanziellen Kraftakt, der zuletzt für den Besuch von 70 Rommerskirchener Gästen in der Partnergemeinde nötig war. Im Mai hatten sie in Mouilleron den zehnten Jahrestag der "Rückunterzeichnung" der Partnerschaftsurkunde gefeiert, nachdem diese 2001 bereits in Rommerskirchen besiegelt worden war.

Eine endgültige Entscheidung, ob Rommerskirchen bereits 2014 wieder Gastgeber für das Jugendprogramm sein wird, steht noch aus. Immerhin bleiben noch einige Monate Zeit, um das Finanzproblem womöglich doch lösen zu können.

(NGZ)
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