Rommerskirchen Bauern fahren mehr Getreide ein als 2012

Rommerskirchen · Die Landwirte hoffen allerdings dennoch möglichst bald auf Regen: Kartoffeln, Raps und Zuckerrüben bekommt die Trockenheit schlecht.

 Die Ortslandwirte Hubertus Velder und Karl Schütz beurteilen die Qualität des eingebrachten Getreides als sehr gut.

Die Ortslandwirte Hubertus Velder und Karl Schütz beurteilen die Qualität des eingebrachten Getreides als sehr gut.

Foto: HANS JAZYK

Gesten lieferte noch ein Nachzügler, doch ansonsten ist für die Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft die Getreideernte beendet. "Er hat spät gesät und gedroschen", sagt Josef Haller von der Genossenschaft. Mit fünf Mitarbeitern war die Genossenschaft während der heißen Phase der Ernte zeitweise bis Mitternacht im Einsatz.

Unter dem Strich hätten die Landwirte bei der Ernte noch "einen Tick besser abgeschnitten als im vergangenen Jahr" , sagt Haller. Ein Ergebnis, das ihm zufolge angesichts des "kuriosen Frühjahrs und der späten Vegetation" durchaus nicht zu erwarten gewesen sei: "Wir haben mit einer so guten Ernte nicht mehr gerechnet.

Besonders zügig verlief nach Hallers Worten die Weizenernte, die binnen gut einer Woche abgeschlossen werden konnte. Die Gersteernte hingegen habe sich über zweieinhalb Wochen hingezogen. Dass die Gerste erst spät reif geworden ist, sieht Haller als Spätfolge der Wetterkapriolen dieses Jahres.

"Wir sind von der Witterung nun einmal abhängig und sollten nicht klagen. Letztlich hat die Natur alles wieder aufgeholt", sagt Hubertus Velder. Nicht nur die Erträge, auch die Qualität des eingebrachten Getreides bewertet der stellvertretende Ortslandwirt als "sehr gut". Anders sieht es bei den Preisen aus. "Die Getreidepreise liegen weit unter denen des Vorjahrs, weil die Menge sehr hoch ist." Ähnlich sehe es beim Raps aus, der laut Hubertus Velder beim Preis sehr eingebrochen ist. In der Preisbildung schlügen sich auch politische Bestrebungen nieder, wonach die Beimischung von Biodiesel reduziert werden soll. "Vordergründig soll damit versucht werden, die Preise zu senken. Das wird nicht viel bringen, weil die Preise in Südamerika und Asien gemacht werden", meint Velder. Er rechnet mit tendenziell steigenden Preisen.

Die Erntebedingungen waren laut Ortslandwirt Karl Schütz "optimal". Das Stroh habe sehr gut geborgen werden können. Auch Schütz merkt an, dass "die Preise beim Getreide nachgelassen haben". Schütz fürchtet, dass sich die Trockenheit fortsetzt, was sich negativ auf die Kartoffel- und Zuckerrübenernte auswirken werde. Velder pflichtet ihm bei: "Die Kartoffeln hätten dringend Regen haben müssen, wobei angesichts der guten Böden am Gillbach schon wenig genügt. Jetzt ist es schon fast zu spät, daher auch die hohen Kartoffelpreise", sagt der Vanikumer. Auch bei den Zuckerrüben sehe es nicht so gut wie im vergangenen Jahr aus. Dennoch erwartet Velder ein recht hohes Niveau.

Für die Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft war es die dritte Ernte am neuen Standort. Eine große Erleichterung war es für Lagerleiter Axel Steinkellner und seine Mitarbeiter, dass die Büroarbeiten diesmal nicht in einem glühend heißen Container, sondern im neuen Bürogebäude erledigt werden konnten.

(NGZ)
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