Rommerskirchen Der neue Brudermeister von Oekoven

Rommerskirchen · Rechtzeitig vor dem Schützenfest konnte die St.-Sebastianus-Bruderschaft den vakanten Führungsposten besetzen.

 Nach einem Dreivierteljahr hat Oekoven wieder einen Schützen-Chef: Hans-Werner Kaltwasser, der neue Brudermeister von Oekoven, ruft die Schützen zur Geschlossenheit auf.

Nach einem Dreivierteljahr hat Oekoven wieder einen Schützen-Chef: Hans-Werner Kaltwasser, der neue Brudermeister von Oekoven, ruft die Schützen zur Geschlossenheit auf.

Foto: Linda Hammer

Fast hatten sich die St.-Sebastianus-Schützen schon damit abgefunden, vom 16. bis 19. August ohne amtierenden Brudermeister Schützenfest feiern zu müssen. Diese Gefahr ist inzwischen gebannt: Hans-Werner Kaltwasser ist neuer Chef der Bruderschaft. "Wir hatten es so kaum noch erwartet. Das ist der richtige Fingerzeig, der auch Außenwirkung hat", sagt Geschäftsführer Hans-Dieter Kühn angesichts der nun bei einer Mitgliederversammlung im Pfarrheim St. Briktius erfolgten Wahl von Kaltwasser.

Mehrere Treffen waren während des vergangenen Dreivierteljahrs ergebnislos verlaufen. Im Januar gelang es zumindest, mit Rolf Kieschnik einen stellvertretenden Brudermeister zu finden. Auch Michael Schaafs Stellvertreter Dirk Schaaf hatte 2013 sein Amt nach Meinungsverschiedenheiten um den Kurs des Vorstands aufgegeben. "Wir können nun in Oekoven wieder von geordneten Verhältnissen sprechen. Ich freue mich ganz besonders darüber, wieder mit Hans-Werner Kaltwasser zusammen arbeiten zu können", kommentiert Hans-Dieter Kühn die nun gefundene Lösung. Gemeinsam mit Kassierer Frank Topp und Schriftführer Lothar Gross hatte Kühn in den vergangenen Monaten den gesetzlichen Vorstand gebildet und die Bruderschaft kommissarisch geleitet.

Hans-Werner Kaltwasser ist sowohl in Oekoven als auch in der Bruderschaft alles andere als ein Unbekannter: Von 1995 bis 2000 gehörte der heute 66-Jährige dem Vorstand als Kassierer an. In der St.-Sebastianus-Bruderschaft ist der Grenadier seit mittlerweile 50 Jahren aktiv. Seit 42 Jahren mit seiner Frau Gudrun verheiratet, ist er Vater eines Sohns und einer Tochter. Beruflich war Hans-Werner Kaltwasser bis zu seinem Ruhestand als EDV-Operator bei der Rheinischen Post in Düsseldorf tätig. Der Hundefreund ist als aktiver Keyboarder passionierter Musiker.

"Nach den vergangenen Unruhen und Differenzen bin ich nun froh, die Bruderschaft leiten zu dürfen und etwas Ruhe hinein zu bringen", erklärte der neue Brudermeister unmittelbar nach seiner Wahl. "Es kann nicht sein, dass ein Verein nach 89 Jahren wegen Meinungsverschiedenheiten an die Wand gefahren wird. So kann man kein Vorbild sein, und es entspricht auch nicht unserem Leitfaden Glaube, Sitte, Heimat", rief Hans-Werner Kaltwasser die Mitglieder zur Geschlossenheit auf. Zu den letztlich zur Eskalation führenden Konfliktpunkten gehörte unter anderem die von der früheren Führung um Michael Schaaf favorisierte Verlegung des Paradeplatzes von der Kirche an den Festplatz. Schon im Januar hatten sich die Mitglieder mit einem deutlichen Votum für die Beibehaltung des bisherigen Paradeplatzes ausgesprochen. Um den Festplatz aufzuwerten, soll dort ein Bildstock zu Ehren des heiligen Sebastianus aufgestellt werden.

Hans-Werner Kaltwasser will bis zur 2016 turnusgemäß fälligen Neuwahl Brudermeister bleiben. In seine Amtszeit wird nicht zuletzt das im kommenden Jahr anstehende 90-Jahr-Jubiläum der Oekovener Sebastianer fallen, die zu den mitgliederstärksten Bruderschaften am Gillbach zählen und deren Schützenfest eines der größten in der Gemeinde ist.

(NGZ)
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