Rheinberg Neuer Ratgeber für Rheinberger Senioren

Rheinberg · Die vierte Auflage der Broschüre liegt vor als Hilfe in allen Lebenslagen. Leitlinie: Entspannt älter werden.

 Neu aufgelegt: Die Broschüre "Alter werden in Rheinberg" gibt es ab sofort unter anderem im Stadthaus.

Neu aufgelegt: Die Broschüre "Alter werden in Rheinberg" gibt es ab sofort unter anderem im Stadthaus.

Foto: kau-

"Altwerden ist nichts für Feiglinge", so lautet der Titel der Biografie des Schauspielers Joachim Fuchsberger. Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit, des Seh- oder Hörvermögens können das alltägliche Leben von Senioren zur Qual werden lassen. Die Stadt Rheinberg hat das Problem bereits im Jahre 1995 erkannt und sich mit der Einrichtung eines Seniorenbeirates dem demografischen Wandel gestellt. Dieser hat in Kooperation mit der Verwaltung die Broschüre "Älter werden in Rheinberg" herausgebracht. Nun stellte Bürgermeister Hans-Theo Mennicken mit Vertretern der Verwaltung, des Seniorenbeirates und des Hauptsponsors Sparkasse die aktuelle, mittlerweile vierte, Auflage des Ratgebers vor.

In dem redaktionell erstklassig ausgearbeiteten Heft finden sich zahlreiche wertvolle Tipps zum Thema häusliche und ambulante Pflege, es werden Anlaufstellen in der Stadt genannt, Pflegeeinrichtungen und Begegnungsstätten vorgestellt. Und weil der Slogan des Seniorenbeirates lautet: "Rufen Sie uns an. Wir helfen Ihnen. Versprochen", sind selbstverständlich zu jedem Angebot die dazugehörigen Telefonnummern angegeben.

Was die Broschüre vor allem auszeichnet, ist die Berücksichtigung unterschiedlichster Interessen und Ansprüche. "Ältere Menschen sind keine homogene Gruppe. 65-jährige haben andere Bedürfnisse als 85-jährige", erklärt Mennicken im Vorwort. So gebe es beispielsweise immer mehr "junge Alte", die nach Eintritt in den Ruhestand einen aktiven Lebensstil pflegen, sich sportlich betätigen oder reisen möchten. Auch diesen Menschen widmet sich der Ratgeber, bietet neben Angeboten zur aktiven Freizeitgestaltung in den Bereichen Sport und Kultur auch wichtige Hinweise wie etwa den, dass Krankenkassen unter Umständen Sport- und Gesundheitskurse finanzieren.

Frank Meyer, als Leiter des Fachbereichs Jugend, Soziales, Schule und Sport mit der Redaktion betraut, freut sich vor allem darüber, dass die 2000 Exemplare ausschließlich durch Sponsoren finanziert werden konnten. Einer davon ist die örtliche Sparkasse, sie hat die Kosten für den Druck und die Erstellung von 1000 Flyern übernommen, auf denen kurz und prägnant die Aufgaben und Angebote des Seniorenbeirates sowie alle Kontaktdaten genannt werden. Das Geldinstitut beteiligt sich zudem an der Angebotspalette, bietet an, älteren Mitbürgern das nötige Bargeld persönlich oder in die Pflegeeinrichtung zu bringen.

Klaus Oesterwind ist mit der Neuauflage rundum zufrieden. Dennoch bezeichnet der Sprecher des Seniorenbeirates Broschüre und Flyer nur als einen ersten Schritt. Auch wenn sich nach seiner Ansicht in Bereichen wie der Verkehrssicherung im Rheinberg eine Menge getan habe, bleiben Schwachpunkte "Nach wie vor fehlt in der Stadt eine behindertengerechte Toilette und in Orsoy können Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator keine Schiffe gucken, weil sie nicht auf den Deich kommen." Was die Toilette betrifft, hofft Hans-Theo Mennicken im Rahmen einer Neunutzung des alten Rathauses auf Abhilfe. Was den Deich in Orsoy angeht, sieht der Verwaltungschef hingegen schwarz: "Eine Rampe müsste richtig lang sein, dafür ist kein Platz vorhanden. Und in den Deich dürfen wir generell nicht eingreifen, das regelt der Deichverband."

In zwei Jahren soll die nächste Auflage der Broschüre erscheinen. Eine lange Zeit, in der sich viel ändern kann. "Wer Anregungen oder Informationen hat, die künftig in den Wegweiser aufgenommen werden sollen, möchte sich bitte mit der Stadtverwaltung oder dem Seniorenbeirat in Verbindung setzen", lautet daher die Bitte des Bürgermeisters, der noch ein weiteres Anliegen hat. "Wir haben einen Bürgerbus mit behindertengerechtem Einstieg, nur wird der zu selten benutzt. Es wäre wirklich sehr schade, wenn wir diesen Service wieder einstellen müssten."

(erko)
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