Basketball Showdown zur Mittagszeit in der Quirinusstadt

Neuss · Bereits um 13.45 Uhr wird morgen das Kellerduell der 2. Basketball-Bundesliga zwischen der TG Neuss und Lichterfelde angepfiffen.

 In Hannover fehlte Hannah Wischnitzki (l.), morgen im Heimspiel gegen den TuS Lichterfelde ist die Regisseurin wieder dabei.

In Hannover fehlte Hannah Wischnitzki (l.), morgen im Heimspiel gegen den TuS Lichterfelde ist die Regisseurin wieder dabei.

Foto: Linda Hammer

"Wenn nicht jetzt, wann dann?" Mit diesem Ohrwurm trieb die Kölner Musikgruppe "De Höhner" die deutschen Handballer 2007 zum WM-Sieg im eigenen Land. "Wenn nicht jetzt, wann dann?", fragt aber auch Janina Pils vor dem Kellerduell der von ihr trainierten Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss gegen den TuS Lichterfelde.

Dass das Gastspiel der Berlinerinnen morgen in der Humboldthalle an der Bergheimer Straße kein ganz gewöhnliches Match ist, zeigt schon der Blick auf die ungewöhnliche Anfangszeit. Los geht es nämlich bereits um 13.45 Uhr (!) — und das hat folgenden Grund. Weil die mit Auswahlspielerinnen gespickten Gäste auch das WNBL-Team in der U17-Bundesliga bestücken (Lichterfelde empfängt am Sonntag die Girls Baskets Braunschweig/Wolfenbüttel), baten sie darum, das ursprünglich für 19 Uhr angesetzte Spiel in Neuss vorzuverlegen. Dummerweise lehnten die morgen ab 16 Uhr bei der Neusser Oberliga-Vertretung gastierenden Mädels der BG Duisburg-West jedoch einen Spieltausch ab. "Darum müssen wir jetzt eben noch vor diesem Spiel anfangen", erklärt Janina Pils. Für sie eine Selbstverständlichkeit, "denn Lichterfelde ist uns im Hinspiel auch entgegengekommen. Und außerdem entscheidet das, was auf dem Platz passiert. Ich will fair gewinnen".

Und genau das hat die 30-Jährige mit ihrer seit vier Partien sieglosen Mannschaft auch vor. "Diese Chance werden wir nutzen", verspricht sie. Immerhin strotzten auch die Gäste nicht unbedingt vor Selbstvertrauen. Wie Neuss haben sie zuletzt nur gegen das Schlusslicht RheinStars Köln gewonnen. Aber obwohl die Schützlinge von Trainer Timur Topal im Hinspiel mit 55:69 den Kürzeren zogen (danach gewann Neuss nur noch eine Partie), stehen sie in der Tabelle zwei Punkte vor der TG auf dem rettenden zehnten Rang. Seit drei Spielen können sie zudem wieder auf die enorm starke Noémie Rouault bauen. Die U20-Nationalspielerin legte vor Wochenfrist bei der sehr unglücklichen 59:65-Heimniederlage gegen Wolfenbüttel satte 19 Punkte und 19 Rebounds auf. "Das ist mal 'ne Aussage", findet die Neusser Trainerin. Ebenfalls für Deutschland im Einsatz sind Lena Gohlisch (U20), mit 15,6 Zählern Topscorerin des TuS, und die erst 15-jährige Satou Sabally (U16), für die im Schnitt 11,8 Punkte und 8,3 Rebounds notiert werden. Im Hinspiel noch nicht in Berlin tätig war die Slowakin Erika Horvathova (27 Jahre), die durchschnittlich 6,0 Punkte und 3,4 Rebounds auflegt.

Um das Ruder endlich herumzureißen, haben sich die Neusserinnen im Training mächtig ins Zeug gelegt. "Ich habe die Mädchen extra hart arbeiten lassen", verrät Janina Pils, die von der Qualität ihrer Truppe nach wie vor hundertprozentig überzeugt ist. "Die Mädels sind taff und haben sich noch längst nicht aufgegeben." Zählen können sie morgen auch wieder auf die in Hannover schmerzlich vermissten Hannah Wischnitzki und Lara Wegmann. Dafür sind jetzt Julia Kleen und Annika Klein angeschlagen. Mit derlei Unpässlichkeiten will sich Janina Pils allerdings gar nicht erst befassen. "Selbst wenn sie ausfallen, ich habe keine Zeit mehr für irgendwelche Ausreden. Dann muss eben jemand anders seine Chance nutzen. Wenn nicht jetzt, wann dann?"

(NGZ)
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