Tennis Die Mischung sorgt für die nötige Würze

Kaarst · Hoffnungsvolle Talente und Tennisprofis spielen ab Sonntag beim 10. ITF-Future-Turnier "Segro International" in Kaarst.

 Entschlossen: Im Vorjahr holte sich Julia Kimmelmann mit ihrem Zweisatzsieg (6:3/6:2) über die Russin Ekaterina Alexandrova den Turniersieg beim Future-Turnier in Kaarst.

Entschlossen: Im Vorjahr holte sich Julia Kimmelmann mit ihrem Zweisatzsieg (6:3/6:2) über die Russin Ekaterina Alexandrova den Turniersieg beim Future-Turnier in Kaarst.

Foto: RALPH MATZERATH

Auch in seiner inzwischen zehnten Auflage bleibt sich das ITF-Future-Turnier "Segro International" in Kaarst treu. Die richtige Mischung macht's, wirbt Veranstalter Marc Raffel: "Neben etlichen Spielern der erweiterten Weltklasse sind hier wieder viele Nachwuchshoffnungen und Talente, die ihre ersten internationalen Erfahrungen sammeln, zu sehen."

Schon in den am Sonntag beginnenden Qualifikationsrunden dürfte es dabei auf den Tenniscourts im Kaarster Tespo-Sportpark gehörig zur Sache gehen. Denn unter die Spitzenspieler aus der Region mischen sich, wenn auch nicht ganz freiwillig, zwei der Top-Favoriten. So hatte bei den Herren im Slowaken Miloslav Mecir junior sogar der Vorjahressieger (6:2/7:5 im Finale über den Niederländer Matwe Middelkoop) seine Meldung schlichtweg vergessen. Raffel stattete den Sohn des Olympiasiegers Miloslav Mecir senior (Seoul 1988) daraufhin wenigstens mit einer Wildcard aus. Bei den Damen meldete die bärenstarke Slowenin Nastja Kolar dummerweise zu spät, was ziemlich schade war, zählt Raffel die 19-Jährige doch zu den Attraktionen in Kaarst. Nun muss sich die Nummer 257 der WTA-Weltrangliste eben durch die Qualifikation kämpfen.

Vielleicht ergeht es ihr ja am Ende wie einigen ihrer Vorgänger: Philipp Petzschner etwa startete nach seiner Teilnahme in Kaarst durch, gewann 2010 in Wimbledon an der Seite von Jürgen Melzer die Doppelkonkurrenz. Oder wie Milos Raonic. Der Australier, erinnert sich Raffel, "spielte in der Tespo vor vier Jahren auf Court sechs". In der Weltrangliste wird er auf Rang elf geführt. Annika Beck, seit dem vergangenen Jahr Mitglied der deutschen Fed-Cup-Mannschaft. taucht sogar im aktuellen Programmheft auf. An ihren Turniersieg 2010 in Kaarst hat sie nur die besten Erinnerungen: "Das war mein erster internationaler Erfolg. Meine Tenniskarriere begann sozusagen in Kaarst." Ähnliches erwartet Raffel auch von Julia Kimmelmann. Dass die Leverkusenerin im abgelaufenen Sportjahr ihren Vorjahressieg nicht ganz bestätigen konnte, schreibt Raffel ihrer Verletzungsanfälligkeit zu. "Aber sie hat das Zeug dazu." Höchstplatzierter Akteur in Kaarst ist der Belgier Niels Desein (198), bei den Frauen führt die Polin Kawa Katarzyna (316) die Setzliste an. Gespannt ist Raffel außerdem auf den an Position fünf gesetzten Evgeny Korolev (25 Jahre). Der Kasache — im Übrigen einer der Lieblingsspieler von Detlev Irmler, Teamchef des Tennis-Bundesligisten Rochusclub Düsseldorf — war 2010 immerhin mal die Nummer 113 in der Welt und griff in Kaarst schon vor einem Jahrzehnt als damals 16-Jähriger zum Racket. Das Jahr 2014 begann er auf Platz 328 der Weltrangliste. Um das Preisgeld von rund 1600 Euro für den Sieger geht es zwar erst am 26. Januar, doch auch die drei Qualifikationsrunden erfreuten das Tennisherz, verspricht Raffel: "Das sind die spannendsten Momente."

(NGZ)
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