Hockey Philipp Weide trifft kurz vor Schluss zum Ausgleich

Köln · Im emotional geführten Topspiel der 2. Hallenhockey-Bundesliga West trennen sich Neuss und Köln 7:7-Unentschieden.

 Torschützen: Philipp Weide (l.) erzielte kurz vor Schluss den Ausgleich, Teamkollege Lucas Teepe (r.) traf gleich dreimal für den HTC SW Neuss.

Torschützen: Philipp Weide (l.) erzielte kurz vor Schluss den Ausgleich, Teamkollege Lucas Teepe (r.) traf gleich dreimal für den HTC SW Neuss.

Foto: L. Hammer

Seinen großen Auftritt hatte sich Philipp Weide für das Finale aufgehoben. 25 Sekunden vor dem Ende einer in der zweiten Hälfte hochemotionalen Partie hämmerte der frischverlobte Stürmer den Ball ins Netz und bescherte damit dem Tabellenführer HTC SW Neuss im Spitzenspiel der 2. Hallenhockey-Bundesliga West bei Schwarz-Weiß Köln das im Aufstiegskampf vielleicht noch mal enorm wertvolle 7:7-Unentschieden (Halbzeit 4:2).

Ein Lächeln aufs Gesicht des Torschützen zauberte indes nicht allein dieser Treffer. Der 31-Jährige dachte selbst in diesem Moment mehr an seine auf der Tribüne mitzitternde Freundin, der er kurz vor Jahresende auf dem GE Building des Rockefeller Centers in New York einen Antrag gemacht hatte. Seine Spielanalyse fiel dagegen ausgesprochen nüchtern aus: "Dass wir in dieser Liga jetzt zweimal hintereinander nur Unentschieden gespielt haben, spricht nicht unbedingt für uns." Dabei hatten die Gäste in der mit mehr als 400 Zuschauern restlos überbuchten Hockeyhalle am Kuhweg bis zum Seitenwechsel eine höchst konzentrierte Leistung abgeliefert.

Obwohl die bis in die Haarspitzen motivierten Kölner von Beginn an bei Ballbesitz konsequent ihren Torhüter Linus Labonté zugunsten eines fünften Feldspieler auf die Bank beorderten, lagen die technisch klar überlegenen Neusser zwischenzeitlich mit 4:1 vorne. Laut wurde es im Niehler Hexenkessel zunächst nur, als der Ex-Neusser Martin Marquardt Thomas Hinsken die Kugel aus der Drehung an die Kinnspitze donnerte. Der Neusser musste sich danach auf dem Spielfeld minutenlang behandeln lassen und kam zur zweiten Hälfte mit einem wenig ansehnlichen, aber funktionalen Kopfverband zurück.

Doch schon im ersten Abschnitt offenbarte der HTC sein größtes Manko: "Wir haben einfach viel zu viele Torchancen vergeben", monierte der während der Spiele als Coach fungierende Teammanager Stephan Busse. Allerdings agierten die Gastgeber spieltaktisch auch am oberen Limit. Vom risikobehafteten Wechselspiel im Kasten profitierte Neuss in den 60 Minuten durch den starken Lucas Teepe nur einmal.

Als den Tabellenführer im Verlauf der zweiten Hälfte etwas die Konzentration verließ, nutzte die Hausherren dies, um bis zur 46. Minute durch eine von Marquardt verwandelte Strafecke mit 7:6 in Führung zu gehen. Nun kochte die kleine Brügelmann-Halle, zumal vor allem die ansonsten so abschlussstarken Sebastian Draguhn ("Wir haben schon bessere Tage gehabt."), Weide und besonders Matthias Gräber weiterhin selbst hundertprozentige Einschussgelegenheiten ausließen. Für die letzten 3:42 Minuten nahm auch der HTC Keeper Lennard Leist vom Feld. Aber erst auf den letzten Drücker traf Weide — allerdings monierten die Gastgeber dabei gleich zwei Regelverstöße. Vergeblich. Die Vorentscheidung im nun engen Aufstiegskampf ist damit vertagt.

Die Torschützen: Lucas Teepe (3), Matthias Gräber (2), Steven Dühr und Philipp Weide für Neuss; David Lerch (2), Christopher Jäkel, Lukas Katterbach, Lars Hillmann, Lukas Labonté und Martin Marquardt für Köln.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort