Fußball Neuling schlägt sich erneut selber

"Wie soll ich wissen, wie ich meine Spieler nach so einer Niederlage wieder aufbauen soll, wenn ich nicht einmal weiß, wie ich mich selber wieder aufbaue?" fragte Stephan Reiter, Trainer des Fußball-Landesligisten TuS Hackenbroich, nach der bitteren 1:5-Heimpleite gegen die SVG Odenkirchen und verließ resigniert den Platz. "Wir schlagen uns immer wieder selbst."

Der TuS-Albtraum begann bereits nach fünf Minuten: Der heranstürmende SVG-Spieler Sascha Buchberger grätschte mit ausgestreckten Beinen in TuS-Keeper Roland Kroll, der verlor für kurze Zeit die Beherrschung, stürzte auf den Übeltäter zu, was der Unparteiische Michael Muhr als Tätlichkeit ahndete und Kroll mit Rot vom Platz stellte.

Buchberger erklärte dem Unparteiischen zwar später, dass Kroll ihn nicht angegriffen habe, mit einer mehrwöchigen Sperre muss Kroll aber dennoch rechnen. Reiter: "Auch wenn Roland ihn nicht angegriffen hat, er darf so nicht auf ihn losgehen".

Die Konsequenz: Nils Heryschek musste seinen Platz für Ersatzkeeper Andreas Goedderz räumen. Der hätte sich allerdings einen besseren Einstand zwischen den Pfosten gewünscht. Gerade einmal zehn Minuten in der Partie, spielte er das Leder SVG-Spieler Simon Tüscher direkt in die Füße, dessen hohe Flanke Timo Lenzen gegen den auch in dieser Situation schlecht aussehenden Goedderz per Kopf zur 1:0-Führung verwertete.

Es folgten fünf bittere Minuten, in denen sich die TuS-Kicker einen Fehlpass nach dem anderen leisteten und damit nicht nur ihren Trainer, sondern auch die zahlreichen Fans zum Verzweifeln brachten.

Doch urplötzlich war sie da, die Chance zum Ausgleich (23.): Eine schnelle Kombination, eingeleitet von Manfred Götz, stoppte SVG-Keeper Ulrich Pilgram erst in letzter Sekunde. Anstatt 1:1 hieß es nur zwei Minuten später 0:2. Und wieder einmal stand Andreas Goedderz im Mittelpunkt, als er einen schwachen Kopfball von Harrison Ulrich nicht festhalten konnte, der sich dafür mit dem 2:0 bedankte.

Es folgten die zehn interessantesten Minuten der Partie mit Chancen hüben wie drüben im Minutentakt - allerdings ohne zählbaren Erfolg. Allein Halit Topen hatte vier hundertprozentige Einschussmöglichkeiten, scheiterte jedoch entweder an TuS-Keeper Goedderz oder an sich selbst.

Aber auch die Hackenbroicher hatten ihre Möglichkeiten, blieben im Abschluss aber wie so oft zu zaghaft. Und so führte ein weiterer individueller Fehler, diesmal von Dirk Welter, zum 0:3 kurz vor der Pause durch Halit Topen, der nur zwei Minuten nach dem Wechsel gar auf 4:0 erhöhte, als die TuS-Defensive scheinbar noch in der Kabine saß.

Aufgegeben hatte sich der TuS aber auch nach Gegentreffer Nummer vier noch nicht, und mit der Einwechslung von Denis Gulin kam auch wieder mehr Schwung ins Spiel der Hausherren. Gulin war es auch, der in der 67. Minute einen schönen Angriff über Manfred Götz und Seppi Stumpilich zum 1:4 abschloss. Den Schlusspunkt zum 1:5 setzten dann wieder die Gäste durch Timo Lenzen (80.). Der TuS Hackenbroich steht nach der neunten Saison-Niederlage weiterhin auf Rang 15, der Abstand zum "rettenden Ufer" beträgt allerdings bereits sechs Punkte.

(NGZ)
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