Nicht nur der Martinsmann war die Attraktion in Korschenbroich - genau so großes interesse brachten die vielen Gäste dem Marktgeschehen entgegen, das den Anbietern großen Publikumszulauf einbrachte. NGZ-Foto: L. Berns

"Wer ein Mal da war, kommt immer wieder", verkündete Claudia Campisi, Vorsitzende des Korschenbroicher Werberings vor dem Martinsmarkt. Die 42-jährige Geschäftsfrau sollte Recht behalten: Denn der gestrige Martinsmarkt entpuppte sich als Publikumsrenner.

Schon um kurz nach elf Uhr drehte die kleine Eisenbahn eine Runde nach der anderen um das Gymnasium, auf dessen Schulhof die Budenstadt errichtet worden war - zum 27. Mal. Die Einzelhändler stimmten die Besucher an ihren Ständen auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein. Angesichts des regen Besucherinteresses bereits am Vormittag rüsteten sich die Einzelhändler dann für den großen Ansturm.

"Das Wetter ist natürlich ideal", sagte Geschäftsfrau Martina Golombeck mit einem Blick auf den azurblauen Himmel. Dabei hatte sie am Freitag wegen des Regens noch gezittert: "Denn Regenwetter ist ein Stimmungskiller." Sie selbst hat bisher keinen Martinsmarkt ausgelassen und verteilte am Sonntag zum 27. Mal Glühwein und Kinderpunsch an ihrem Stand. "Wir hätten ja schlecht unsere Reinigung hier aufbauen können", erklärt sie. "Deshalb schenken wir immer Glühwein aus."

Ihr Stand hat sich innerhalb der 27 Jahre zu einem Treffpunkt für Kunden entwickelt. "Viele sprechen mich bereits Wochen vorher auf die Veranstaltung an", berichtete sie. Sie führt auf dem Martinsmarkt die Gespräche mit den Kunden, für die im Arbeitsalltag oft keine Zeit bleibt. "Das ist immer schön gesellig", findet Martina Golombeck, die ihre langjährigen Erfahrungen mit dem Martinmarkt als "im Großen und Ganzen sehr gut" beschreibt.

Ähnlich positiv wie das Resümé der Einzelhändler fiel das der Besucher aus. Auch für sie galt Claudia Campisis Feststellung "Wer ein Mal da war, kommt immer wieder". Elisabeth Segbert aus Korschenbroich besucht den Martinsmarkt seit vielen Jahren. "Ich komme immer wieder gerne hierher", stellte sie fest.

Am Sonntag schlenderte sie jedoch zum ersten Mal mit ihren drei Enkelkindern aus Lüttenglehn durch die Budenstadt. Während Enkelsohn Jan darauf hoffte, bei den Tombola-Losen einen Glückstreffer zu landen, um ein bestimmtes Spielzeugauto zu ergattern, interessierten sich die Enkeltöchter Ellen und Hannah mehr für die modischen Accessoires einige Stände weiter. "Ich finde es schön hier", meinte Ellen und stimmte damit ihrer Oma zu.

Das ist doch das Schöne an dem Martinsmarkt", erklärte Bürgermeister Heinz Josef Dick. "Es ist nicht nur ein einfacher Markt, sondern die Veranstaltung hat sich als Treffpunkt für die ganze Familie etabliert. Hier treffen Jung und Alt aufeinander. " Der Schirmherr des Martinsmarktes drehte nach der offiziellen Eröffnung am Vormittag eine Runde durch die Budenstadt und war von dem Angebot der Einzelhändler als auch von der gemütlichen Atmosphäre sehr angetan. "Für mich beginnt hier irgendwie immer die Vorweihnachtszeit", erklärte Dick, "einfach eine wunderschöne Einstimmung auf die kalte Jahreszeit".

Claudia Campisi und das Organisationsteam vom Werbering hatten im Vorfeld besonderen Wert auf die Atmosphäre gelegt. Jede Bude war mit Fackeln dekoriert, die vor allem in der abendlichen Dämmerung die passende Atmosphäre verbreiteten. Zudem sorgte das Bundesschützen-Musikkorps Kleinenbroich für die entsprechende musikalische Untermalung - mit Klassikern wie "St. Martin" und anderen weihnachtlichen Liedern.

Claudia Campisi war - als Vorsitzende wie als Einzelhändlerin - mit dem Zuspruch hochzufrieden, ebenso wie Martina Golombeck: "Nirgendwo sonst kann ich mir so viel Zeit für Gespräche mit meinen Kunden nehmen."

INFO: Werbering Der Martinsmarkt wird vom Werbering organisiert, der auch den Korschenbroicher Kunstfrühling ins Leben rief. Insgesamt 37 Einzelhändler aus Korschenbroich - vom Imker über die Buchhändler bis zum Textilhandel - präsentierten am Sonntag ihr Angebot. Es waren jedoch auch vier Nicht-Mitglieder dabei.