Martinsmarkt Selbstgemachtes war wieder der Renner

Martinsmarkt · Engel aus Holz mit goldenem Haar säumten den Eingang zum Martinsmarkt, den die Frauengemeinschaft traditionell im November veranstaltet. Gleich hinter dem Eingang roch es nach frisch gekochtem Kaffee und die Damen boten Kuchen an der Theke an. Windbeutel mit Sauerkirschen waren in diesem Jahr der Renner.

Doch vor der Kaffeepause stand am Sonntag ein Gang durch Bürgerhaus und Haus Katz an. In den Räumen boten rund 20 Händler aus der Region selbst Gemaltes, Gehäkeltes, Geschnitztes und Eingemachtes zum Selbstkostenpreis an. Traditionell waren auch die Frauen von der Leprahilfe mit einem Stand vertreten.

Sie verkauften umhäkelte Taschentücher, Topflappen und liebevoll gestrickte Pullunder. Lilly Kollenberg und Maria Austein sind zwei Mitglieder, die mit über 80 Jahren nicht müde werden, für die gute Sache zu häkeln und zu stricken. "Zum Club gehören nur noch fünf Mitglieder, die anderen sind verstorben", erzählt Kollenberg.

Die Mönchengladbacherin schätzt die filigrane Arbeit, denn sie habe zwei Vorteile: Zum einen die Unterstützung der Leprakranken, zum anderen halte Häkeln die Finger und Hände geschmeidig - "sonst wären sie längst steif geworden". Gleich nebenan bot Adelheid Wimmers aus Grevenbroich vorweihnachtliche Dekorationen an.

Krippen und Laubsägearbeiten hatte Hans Wienand Jansen aus Stessen auf seinem Tisch aufgebaut. Er arbeitet schon seit 30 Jahren mit Holz. "Anfangs habe ich nur geschnitzt. Doch vor einigen Jahren habe ich bei einem Urlaub im Erzgebirge Laubsägearbeiten kennen gelernt. Die Leute waren nett und gaben mir Vorlagen, die ich nacharbeiten konnte", erinnert sich der 64-Jährige, der bereits zum vierten Mal auf dem Martinsmarkt dabei war.

Ingrid Eberhardt und Elsbeth Mettmann präsentierten in der Bürgerhalle Aquarelle in zarten und kräftigen Farben an. Klatschmohn, Stillleben und Landschaften gehören in ihr Programm. Die beiden Frauen aus Jüchen sind bereits seit fünf Jahren dabei. Doch die Resonanz sei unterschiedlich: "Wer auf einen Basar geht, kauft nicht unbedingt ein gerahmtes Bild.

Doch viele Besucher nehmen unsere Visitenkarten mit und melden sich später." Gut verkauft wurden am Sonntag selbst gemachter Holundersaft, Marmelade und Gelee in Gläsern, deren Deckel mit karierten Tüchern geschmückt wurden.

"Eigene Herstellung ist immer mehr gefragt", erzählt Grete Odenkirchen. Testesser sei ihr Mann: "Der muss immer probieren, ob's schmeckt und hat auch die Marmelade mit Tomaten gekostet." Um den Verdienst geht es den wenigsten Teilnehmern, meint Brigitte Zander: "Wir haben hier eine Menge Spaß, tauschen uns aus und können anbieten, was wir selber gemacht haben. Und das ist die Hauptsache."

(NGZ)
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