Korschenbroich Johannes Istel feiert sein goldenes Priesterjubiläum

Korschenbroich · Am 11. Februar 1963 wurde Johannes Istel in der Pfarrkirche St. Heribert in Köln-Deutz zum Priester geweiht. Eigentlich hatte die Zeremonie im Kölner Dom stattfinden sollen – dort war es jedoch zu kalt. Angenehm warm war es dagegen jetzt in Glehn: In der Pfarrkirche St. Pankratius feierte Istel sein goldenes Priesterjubiläum.

 Johannes Istel (78) bei der Feier seines goldenen Priesterjubiläums.

Johannes Istel (78) bei der Feier seines goldenen Priesterjubiläums.

Foto: LH

Der 78-Jährige konnte sich über viel Lob freuen: Anne Berndt, stellvertretende Vorsitzende des Pankratius-Rates, überreichte Istel ein Fotobuch, das voller Erinnerungen an das 23-jährige Wirken des Jubiläumspriesters in Glehn steckte. Hermann Buchkremer charakterisierte Istel in seiner Laudatio als selbstlosen und bescheidenen Gottesmann". Buchkremer, der als Vertreter der früheren ehrenamtlichen Mitarbeiter der Glehner Pfarre sprach, erinnerte an die Spuren, die Johannes Istel während seines "segensreichen Wirkens" von 1977 bis 2000 hinterlassen hatte: 1978 führte er das Sternsingen ein, später rief er den "Club kleiner Christen" ins Leben, bot Exerzitien im Alltag an und legte den Grundstock für die große Schar der Messdiener. 1996 wurde er dann Pfarrer aller Gemeinden des Pfarrverbands.

Hermann Buchkremer hob Demut, Barmherzigkeit und Nächstenliebe des 78-Jährigen hervor: "Sie haben uns tief berührt." Und er fügte hinzu: "Sie haben allen etwas gegeben, keinen Menschen haben Sie verurteilt und sich selbst nie vermarktet." Dass Johannes Istel die Glehner Priestergräber unter der Statue des Guten Hirten als seine letzte Ruhestätte gewählt hat, wertete Hermann Buchkremer als Zeichen der "herzlichen und bleibenden Verbundenheit mit unserer Gemeinde".

Johannes Istel wurde vor 78 Jahren in Schlesien geboren. Der Lehrersohn wusste bereits als Siebenjähriger, dass er einmal Priester werden wolle. Durch Flucht und Vertreibung konnte die Familie nie lange an einem Ort bleiben: "Ich besuchte insgesamt 13 Schulen", erinnert sich Istel. Sein Bruder ist tot, seine vier Jahre jüngere Schwester lebt in Singen. Nachdem Johannes Istel er im Jahre 2000 sein Amt an Michael Tewes abgegeben hatte, war er zunächst als Subsidiar bei Dechant Josef Brans in Kaarst-Vorst aktiv. Heute wirkt er als Hausgeistlicher im St. Theresienheim in Neuss-Weckhoven. "Ich halte jeden Tag eine Messe, zweimal pro Woche bin ich für die Krankenkommunion verantwortlich. Und wenn Alte und Kranke mich brauchen, bin ich für sie da", erklärte Istel gegenüber der NGZ. Und er ist sich sicher: "Wenn ich heute ein junger Mann wäre, würde ich mich wieder für den Priesterberuf entscheiden."

(barni)
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