Ruhrolympiade 2009 Debüt machte Lust auf mehr
Selbst Profis verlieren mitunter den Überblick. "Bei der Vielzahl der Einzelergebnisse, die im Wettkampfbüro eingehen", warb Matthias Hartmann, beim ausrichtenden Kreissportbund Unna als Leiter für das Ressort Sportentwicklung verantwortlich, um Verständnis, "kann es schon mal sein, dass gerade gegen Ende der Veranstaltung das ein oder andere Ergebnis nicht mehr Einzug in den Medaillenspiegel gefunden hat".
Der wies für den Rhein-Kreis Neuss zum Debüt bei der Ruhrolympiade schließlich sieben Gold- elf Silber- und sieben Bronzemedaillen aus. Das brachte ihn in dieser Wertung hinter Essen, Dortmund, Mülheim, Bochum und den Kreis Recklinghausen auf Platz sechs. Ein mehr als nur ordentlicher Einstand. Zwar reichte das in der Gesamtwertung unter 17 Auswahlteams lediglich für den 14. Rang, "doch haben wir im ersten Jahr nur 17 von 32 möglichen Mannschaften melden können", erklärte Martin Limbach vom Sportbund Rhein-Kreis Neuss.
Zwei Mal gab es in der Städtewertung die Höchstpunktzahl für Kreisvertreter: Die B-Jugendlichen des TSV Bayer Dormagen gewannen das Handball-Turnier (zugelassen waren nur Sportler bis 18 Jahre), auf dem Rennrad beherrschten die Talente des VfR Büttgen die Konkurrenz. Geradezu erdrückend war deren Überlegenheit bei den U19-Junioren: Nach 42 als Kriterium gefahrenen Kilometern besetzte der VfR mit Goldjunge Jan Radermacher, Willi van der Sande und Patrick Oeben alle drei Plätze auf dem Siegerpodest.
Der Viertplatzierte Christoph Schübbe startete zwar für Dortmund, ist aber ebenfalls Mitglied im Junioren-Bundesligateam "Sportforum Kaarst-Büttgen". Auch im Mannschaftszeitfahren war der Nachwuchs des VfR Büttgen eine Klasse für sich. Radermacher, Oeben, van der Sande, Max Stahr und Daniel Scherring lagen nach 4,2 Kilometern klar vorne. "Damit ist es uns gelungen, Seriensieger Unna zu schlagen", jubelte Trainer Hans Peter Nilges und zog beglückt Bilanz: "Die Konkurrenz war gut, ein bisschen höher als bei Niederrheinmeisterschaften. Wir kommen gerne wieder, das sind wir alleine schon dem Kreis, der viel für uns tut, schuldig."
Ähnlich souverän wie die jungen Radsportler marschierten die Handballer des TSV Bayer zur Goldmedaille. Die Truppe von Trainer Walter Haase gewann sowohl ihre vier Vorrunden- als auch die zwei Endrundenspiele gegen Dortmund und den Kreis Unna. Trotzdem bescheinigte Haase dem Turnier "besseres Oberliga-Niveau". Ins Team hinein spielte sich mit einem beherzten Auftritt Julian Ihnen, Schüler am Sportinternat Knechtsteden.
Als Gewinner von Gold Aufnahme in den offiziellen Medaillenspiegel der Ruhrolympiade fanden auch die Säbelfechterin Hanna Spindeler, Marco Antona (beide TSV Bayer Dormagen), der im Jahrgang 1993 mit seiner Zeit von 1:10,05 Minute über 100 Meter Brust triumphierte, sowie sein Schwimmer-Kollege Fabian Franken (SG Neuss), der im gleichen Jahrgang in 1:00,58 Minute über 100 Meter Schmetterling nicht zu bezwingen war.
Frust schob trotz drei erster, zwei zweiter und vier dritter Plätze der AC Ückerath im Taekwondo. Denn "alle Mannschaften bekamen zu Beginn ein T-Shirt der Ruhrolympiade, nur uns hatte man wohl vergessen", so Trainer Peter van den Akker. Folglich tauchten die von ihm vermeldeten Siege von Katrin Koegel (55 kg), Tim Theisgen (37 kg) und Ruth Naumann (59 kg) auch in keiner Übersicht auf. Mit Peter Mass (54 kg) und Florian Luck (85 kg) zwei Ringer aufs Podest brachte der KSK Konkordia Neuss. Nur um vier Punkte an Gold vorbei schrammte das Team des Kreis-Pferdesportverbandes Neuss. "Ein toller Erfolg", lobte Mannschaftsführerin Edda Hupertz.
