Jüchen Ab 2014 fehlen 35 Plätze für Ü3-Kinder

Jüchen · In Jüchen werden ab 2014 Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahre fehlen. Jetzt werden Varianten durchgerechnet, um die Lücke zu schließen: durch eine neue Kita, den Umbau einer Einrichtung oder die Nutzung der Bürgerhalle.

 Die Kindertagesstätte in Kelzenberg wird zurzeit für 200 000 Euro umgebaut. Danach gibt es dort zusätzliche Plätze für 16 Kinder unter drei Jahren.

Die Kindertagesstätte in Kelzenberg wird zurzeit für 200 000 Euro umgebaut. Danach gibt es dort zusätzliche Plätze für 16 Kinder unter drei Jahren.

Foto: Lb

Jüchen ist eine Ausnahme: Während in anderen Kommunen die Zahlen der Kita-Kinder zurückgehen, steigen sie hier. Das hat Konsequenzen — besonders für das Angebot an Betreuungsplätzen für Mädchen und Jungen über drei Jahre. Denn das wird im Jüchener Zentrum knapp: Mitte 2014 fehlen 35 Plätze für Ü3-Kinder. Im Jahr 2014/15 gehen Gemeindeverwaltung und Kreisjugendamt sogar von einem Mangel an 42 Plätzen aus, für 2015/16 wird ein Defizit von 35 Plätzen prognostiziert. "Wir prüfen zurzeit unterschiedliche Varianten", lässt Bürgermeister Harald Zillikens zu diesem Thema erklären. Diese sollen in der nächsten Sitzung des Schul- und Jugendausschusses am 22. April vorgestellt werden.

Hintergrund der Entwicklung ist die Resonanz auf das Neubaugebiet "Im Auenfeld", besonders bei Familien mit Kindern. Die Verwaltung geht zurzeit davon aus, dass ab 2014 bereits zwei kleine altersgemischte Gruppen für Ein- bis Sechsjährige fehlen werden. Um diese Lücke zu schließen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine davon: der Neubau einer Kindertagesstätte direkt im Auenfeld. "Diese ist im bisherigen Bebauungsplan noch nicht vorgesehen", sagt Technischer Dezernent Oswald Duda. Eine zweite Möglichkeit: Die Kita "Villa Kunterbunt" an der Rektor-Thoma-Straße könnte erweitert werden. Eine weitere Option für CDU-Gemeindeverbands-Chef Christoph Schmitz: "Wir müssen Jüchen für Familien attraktiv machen. Dies könnte durch eine neue Kita in der Bürgerhalle Jüchen geschehen. Wir sind daran interessiert, eine wirtschaftliche und nachhaltige Lösung zu finden, um jungen Familien auf Dauer gerecht zu werden", sagte Schmitz bei der Versammlung der Jüchener CDU.

Antonius Berheide vom Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss, das für die Gemeinde Jüchen zuständig ist, verweist auf gemeinsame Überlegungen: "Wir befinden uns zurzeit in Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung." Welche Entscheidung für die Kita-Zukunft getroffen werde, sei auch abhängig von den finanziellen Möglichkeiten. Allerdings betonte Berheide im Jugendausschuss auch, dass durch die zahlreichen Zuzüge in der Kita-Landschaft etwas geschehen müsse. Eine Unterversorgung kann er allerdings ab 2014 nur im Jüchener Zentrum erkennen. Im Westen des Gemeindegebiets (Hochneukirch, Holz, Otzenrath) sei das Angebot "zufriedenstellend".

Für die U3-Betreuung zeichnete Antonius Berheide eine positive Perspektive: Er geht davon aus, dass 166 Plätze für Kinder unter drei Jahre benötigt werden, 120 seien bereits vorhanden. Zurzeit werden noch die Einrichtungen in Kelzenberg und Garzweiler umgebaut. Hinzu kommen nach 28 Plätze, die durch Tageseltern abgedeckt werden; daraus ergebe sich eine Versorgungsquote von 28,4 Prozent.

Weiteres Potenzial ergebe sich laut Berheide etwa durch die Möglichkeit einer Großtagespflege. Dadurch könnten Tageseltern bis zu neun Kinder betreuen. Zum kommenden Kita-Jahr geht der Jugendamtsmitarbeiter von einer U3-Versorgung von 32 Prozent aus. Im Jahr 2014 könnte diese Quote auf 35 Prozent erhöht werden.

(NGZ/ac)
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