Meerbusch Großeinsatz für Trockner

Fieberhaft bemühen sich Regen-Opfer um Bautrockner. Verleiher führen schon Wartelisten.

 Zahra Mouradi mit Leih-Trocknern der Büdericher Firma Fritz Lucke.

Zahra Mouradi mit Leih-Trocknern der Büdericher Firma Fritz Lucke.

Foto: UD

Meerbusch Für den Telefondienst bei der Firma Fritz Lucke braucht man im Moment mehrere Arme. Das Büdericher Unternehmen vermietet Luftentfeuchter, und die sind nach dem Unwetter von Freitagabend heiß begehrt.

Gut 120 Lucke-Geräte sind gerade in Meerbusch im Einsatz, sobald eines zurückkommt, wird es gleich weiterverliehen. Um einen Keller trocken zu bekommen sind je nach Qudratmeterzahl zwei bis vier Trockner nötig – bei größeren Schäden auch mehr. "Wir haben mittlerweile eine Warteliste", sagt Mitarbeiterin Marion Hellner.

Die Folgen des Starkregens brachten die Monteure an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Nachdem sie am Unwetter-Tag noch bis 1 Uhr nachts Geräte verteilten, gingen am Samstag um 6 Uhr bereits weitere Notrufe ein, und seitdem steht das Telefon in der Firma in Meerbusch praktisch nicht mehr still.

Die Stadt stellt gerade eine Liste der Regenschäden an ihren Gebäuden zusammen. Eine Summe kann sie noch nicht nennen. Viele Schulen sind betroffen. Besonders stark regnete es ins Dach der Gesamtschule. Im Haus der Büdericher Awo Am Kapittelsbusch stand der Computerraum mit zehn Rechnern unter Wasser. "Wir lassen die Geräte jetzt trocknen und hoffen, dass sie wieder anspringen", sagt Begegnungsstätten-Leiterin Gabi Pricken.

In der Büdericher Christuskirche waren Saal und Clubraum überflutet. Im Pfarrhaus schoss das Wasser aus den Toiletten. Auf dem Büdericher Böhler-Gelände schwappte die Brühe in die im Keller gelegenen Proberäume diverser Bands. Im Reitstall Haus Kierst musste das Wasser aus den Pferdeboxen gepumpt werden.

Auf Trockner angewiesen ist auch Holger Runge. Der namhafte Osterather Künstler konnte am Freitagabend in seiner Wohnung durch knietiefe Fluten waten. Ströme aus einem Regenwasserkanal hatten sich in die Räume ergossen. Nach umfangreichem Abpumpen und intensivem Auswischen ist der Wasserstand noch immer an einem feuchten Streifen an den Wänden erkennbar.

Damit sich hinterher kein Schimmel bildet, müssen Trockner in solchen Räumen zwei bis vier Wochen lang laufen – oft werden sie aber schon vorher abgeschaltet, da die Ausleiher das Surren der Geräte stört.

(RP)
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