Tour-Tagebuch Eine andere Welt

Seit Mittwoch sind wir jetzt in Monaco. Ich kann Euch sagen, eine ziemlich imposante Stadt. Was hier für Autos rumfahren, die Häuser, die Yachten, Wahnsinn! Wir sind in einem Vier-Sterne-Hotel untergebracht, das Zimmer für 450 Euro. Wenn du dir ein Wasser aus der Bar holst, kostet das stolze sieben Euro. Am ersten Abend haben wir uns ein wenig die Beine vertreten, waren auch in einer schicken Bar. Für 'ne Flasche Schampus hast du mal locker fast 10 000 Euro auf den Tisch gelegt. Wir natürlich nicht, aber offensichtlich gibt es ja Leute, die das bezahlen können und wollen. Das ist schon eine andere Welt hier.

Tour-Tagebuch: Eine andere Welt
Foto: NGZ

Am Morgen sind wir schon um 8 Uhr von unserem Doktor geweckt worden. Die Quartalsabnahme für unseren Blutpass stand an. Anhand der Werte wird ein Blutprofil erstellt, und wenn dein Blutbild von der Norm abweicht, wird genauer nachgehakt. Dass mir regelmäßig und unangemeldet Blut abgenommen wird, ist aber mittlerweile schon Routine. Das hat alles mit dem Kampf gegen Doping zu tun. Nach dem Frühstück sind wir dann so gegen 10 Uhr drei Stunden mit dem Fahrrad gefahren, haben uns dabei auch die Strecke für das Einzelzeitfahren am Samstag und den Start der zweiten Etappe am Sonntag angeguckt.

Da die italienische Grenze nicht weit entfernt ist, ging es auch kurz mal rüber. Ich habe einen koffeinfreien Cappuccino getrunken - doch darauf komme ich irgendwann später noch mal zurück. Nach dem Mittagessen, kurzer Ruhephase, Massage und dem offiziellen Briefing für alle Fahrer, wo dir unter anderem gesagt wird, wie du dich bei der Tour de France zu verhalten hast, stand am Nachmittag schließlich die auch im Fernsehen übertragene Präsentation aller Mannschaften an.

Wir von Milram hatten echt Glück, weil wir schon als siebtes Team dran waren. Also waren wir auch wieder relativ schnell zu Hause. Da war auch gut so, denn nach so einem anstrengenden Tag bist du froh, wenn du am Abend wieder in der Waagerechten liegst. Ich will Kraft sparen, wo es nur geht, denn die Körner werde ich in den kommenden drei Wochen ganz sicher noch brauchen.

Dirk Sitterle fasste die Eindrücke von Markus Fothen zusammen.

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