Das Grundwasser wird steigen Geld für neue Pumpaktion

Das Grundwasser wird steigen · Herrenshoff Der Sommer macht seinem Namen seit wenigen Tagen alle Ehre: "Sonne satt" lautet das Stichwort. Und doch sind die Aktiven der Grundwasser-Notgemeinschaft Herrenshoff gedanklich schon in den Wintermonaten. Sie haben das bevorstehende Wasserwirtschaftsjahr und damit die Monate Dezember bis April/Mai voll im Blick. "Das ist die Zeit, in der der Grundwasser-Spiegel automatisch ansteigt", weiß Karl Heinz Häusler (70). Er möchte in diesem Sommer wieder alle Hebel in Bewegung setzen, um die Häuser in Herrenshoff auch in der kalten Jahreszeit trocken zu halten.

 Sie werben derzeit für die Spenden unterstützung der Grundwasser-Notgemeinschaft, damit die Pumpen wieder arbeiten und die Keller auch im bevorstehenden Winter trocken bleiben (v.l.): Karl Heinz Häusler, Heinz-Otto Ruhe, Jürgen Winterfeldt und Manfred Risser.

Sie werben derzeit für die Spenden unterstützung der Grundwasser-Notgemeinschaft, damit die Pumpen wieder arbeiten und die Keller auch im bevorstehenden Winter trocken bleiben (v.l.): Karl Heinz Häusler, Heinz-Otto Ruhe, Jürgen Winterfeldt und Manfred Risser.

Foto: NGZ

"Drückendes Grundwasser gibt's in Herrenshoff nach wie vor", spricht Häusler offen die bekannte Grundwasser-Problematik vor Ort an. "Wenn rechtzeitig abgepumpt wird, können wir aber den von vielen gefürchteten Grundwasser-Anstieg verhindern und somit das Problem für jeden klein halten." Den Schutz gibt's allerdings nicht zum Null-Tarif. Um die Pumpen auf dem Baggersee und an der Willicher Straße wieder anzuwerfen, sind 28 000 Euro erforderlich, die die Bürger in Eigeninitiative aufbringen müssen.

Karl Heinz Häusler spricht von bislang 140 Euro für jeden, der sich an der Grundwasser-Pumpaktion 2009/2010 beteiligt. Dabei merkt er auch an: "In diesem Jahr wurden jedem, der sich bei der Stadt Korschenbroich vertraglich für die Zahlung 2008/09 verpflichtet hat, rückwirkend 60 Euro zurückerstattet." Ob das für die bevorstehende Pump-Saison auch wieder der Fall sein wird, weiß Häusler nicht. "Eine Garantie dafür gibt es nicht." Was der 70-Jährige aber ganz sicher weiß: "Das ist der beste Weg, für trockene Keller im Ort zu sorgen."

Seit 2001 ist die Notgemeinschaft Herrenshoff, die mittlerweile auch der örtlichen Bürgerinitiative angehört, aktiv. "Besonders bewährt hat sich, dass seit 2005 die Pumpen bereits mit dem 1. Dezember in Betrieb gehen, und nicht erst Ende Januar oder Mitte Februar." Gepumpt wird dann - falls erforderlich - bis zum 31. Mai.

Häusler, der in seinen Aktivitäten unter anderem von Franz Josef Bönsch, Heinz Birkmann, Peter Annacker, Manfred Risser, Gerhard Salzmann, Walther Schmitz und Jürgen Winterfeldt unterstützt wird, setzt auch in diesem Sommer wieder auf die Gemeinschaft: "Solidarität macht uns stark, hält unsere Häuser trocken und steigert den Wert der Immobilien." Wer von den Spendern in der Anfangszeit Wasser im Keller zu beklagen hatte und wer nicht, weiß Häulser nicht. Er selber ist einer von vielen Betroffenen. Er weiß aber auch: "Die Menschen reden nicht gerne über Grundwasser im Keller." Daher wird das Überweisungsverfahren von der Stadt anonym abgewickelt: "Diese Angaben fallen unter den Datenschutz."

Von der Erftverbandsstudie und den damit verbundenen Vorschlägen zum Grundwasser-Management ist der 70-Jährige überzeugt: "Bis zur Umsetzung benötigen wir - laut Bürgermeister Dick - noch gut zwei Jahre. Dann soll die Pumpe an der Willicher Straße gegen eine effektivere Pumpe an der Ecke Novalisstraße/Von-Kleist-Straße ersetzt werden." Zur Überbrückung dieser Vorbereitungszeit bietet die Stadt jetzt einen Zwei-Jahres-Vertrag an. Der Betrag von 140 Euro muss dann jeweils im Januar überwiesen werden, liegen ausreichend Überweisungszusagen vor, verpflichtet sich die Stadt zum Abpumpen.

Der Stadtrat hat seinerzeit das "80-20-Modell" verabschiedet. Die Stadt Korschenbroich beteiligt sich demnach mit 20 Prozent an den Kosten, der Bürger mit 80.

(NGZ)
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