Halbjahres-Bilanz der Feuerwehr Jeder vierte Einsatz war Fehlalarm

Meerbusch Die Meerbuscher Feuerwehr zog Halbjahres-Bilanz: Da die Stadt von Frühjahrs-Unwettern verschont blieb, ging die Zahl der Einsätze leicht zurück. Alarmierend: Brandstifter steckten offenbar 15 Container an.

Meerbusch Die Meerbuscher Feuerwehr zog Halbjahres-Bilanz: Da die Stadt von Frühjahrs-Unwettern verschont blieb, ging die Zahl der Einsätze leicht zurück. Alarmierend: Brandstifter steckten offenbar 15 Container an.

214 Mal rückten die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr im ersten Halbjahr aus. Von jedem vierten Einsatz kehren die Wehrmänner jedoch unverrichteter Dinge wieder zurück. 56 Mal entpuppten sich mögliche Notsituationen als Fehlalarm. "Die Zahl ist in den vergangenen Jahren leicht angestiegen", sagt Feuerwehr-Sprecher Frank Mohr. Vor allem die Brandmeldeanlagen von Firmen lassen sich gern irritieren und signalisieren Flammen, auch wenn lediglich ein Gabelstapler mit Benzinmotor vorbeigefahren ist oder jemand in der Nähe geraucht hat.

"Bei defekten Brandmeldeanlagen zahlen die Firmen in der Regel für den Feuerwehr-Einsatz", sagt Mohr. Bürger, die im Zweifelsfall die Wehr anrufen, müssen jedoch keine Angst haben, Einsatzkosten aufgebrummt zu bekommen — so lange sie den Notruf nicht offensichtlich missbrauchen.

Insgesamt ist die Zahl der Einsätze um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. "Wir sind diesmal von Frühjahrsunwettern verschont geblieben", erklärt Mohr. Das kann sich natürlich im nächsten Jahr wieder ändern, daher erwartet die Feuerwehr langfristig keinen rückläufigen Trend der Einsatzzahlen. Nur in 21 Prozent der Fälle wurde die Feuerwehr zu reinen Brandeinsätzen gerufen. Am häufigsten rückten die freiwilligen Kräfte zu technischen Hilfeleistungen (53 Prozent) aus. Jeder der 214 Einsätze dauerte im Durchschnitt 46 Minuten und erforderte im Schnitt 14 Einsatzkräfte.

Spitzenreiter in der Rubrik der 45 Brandeinsätze sind weiterhin die meist durch Brandstiftung ausgelösten Brände von Müll-, Altpapier- und Altkleidercontainern. Unbekannte steckten 15 Container in Brand. Bei neun Wohnungsbränden konnten die Helfer oft Schlimmeres verhindern. Zuletzt Anfang Juni in Osterath, als nachts zwei Personen bei einem Wohnungsbrand verletzt wurden und die Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf das Haus abwendete.

114 Mal leistete die Wehr technische Hilfe. Allein 16 Mal musste die Feuerwehr Personen hinter verschlossenen Türen zu Hilfe eilen und diese gewaltsam öffnen.

Nach Verkehrsunfällen wurden die Kräfte 22 Mal und bei Ölspuren 16 Mal tätig. Glimpflich ging ein Verkehrsunfall zwischen einem Linienbus und einem Auto Anfang März in Strümp aus. Eine der spektakulärsten Aufgaben war Mitte April ein Säureeinsatz in Büderich. Dabei musste die Feuerwehr in Chemikalienschutzanzügen eine ausgelaufene Säure in einem Wohnhaus beseitigen.

(RP)
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