Rhein-Kreis Neuss Erster Preis für schnelle Zündung

Rhein-Kreis Neuss · Rhein-Kreis Neuss (NGZ) Wie haben unsere Ahnen in frühen Zeiten Feuer entzündet? Diese Frage beschäftigt Marvin Fehrenbacher aus Jüchen nun schon seit drei Jahren. Wie in den Jahren zuvor, so stellte er auch diesmal seine immer weiter fortschreitenden Erkenntnisse beim Wettbewerb "Jugend forscht" vor. Und wieder erntete er einen ersten Preis. Als weitere Preisträger aus dem Rhein-Kreis Neuss profilierten sich Lena Huber und Felicitas Bujnoch vom Neusser Gymnasium Marienberg mit einer Mathe-Arbeit.

In Bochum hatten sich die Regionalsieger aus den Reihen der Sechs- bis 14-Jährigen Jungforscher unter dem Motto "Schüler experimentieren" zum abschließenden Landeswettbewerb getroffen. Hartmut Schmitz von der Unternehmerschaft Niederrhein begleitete zwölf Forscherteams, die im März beim Regionalwettbewerb gesiegt hatten, zum Landeswettbewerb. Insgesamt waren 47 Regionalsieger aus Nordrhein-Westfalen angetreten, um in mehreren Fachgebieten die Besten zu ermitteln.

Schmitz, der in jedem Jahr den niederrheinischen Regionalwettbewerb organisiert, konnte zufrieden feststellen, dass aus der linksrheinischen Landschaft zwischen Dormagen und Kleve ein Viertel der Teilnehmer des Landeswettbewerbs kam. Auch in der Hamburger Zentrale der Stiftung "Jugend forscht" weiß man, dass die niederrheinischen Schüler die neugierigsten Jungforscher Deutschlands sind.

Die Neusser Mathematikerinnen Lena Huber und Felicitas Bujnoch wurden für ihre Arbeit "Teil dich fit - Teilbarkeitsregeln für Primzahlen" mit einem dritten Preis belohnt. Landesschulministerin Barbara Sommer war als erste Gratulantin auf der Bühne präsent, als die beiden ihren Preis entgegennahmen.

Auch Marvin Fehrenbacher erntete neben seinem ersten Preis einen ministerialen Händedruck. Seiner Arbeit "Bohren bis es brennt! Einfluss des Holzes auf die steinzeitliche Feuererzeugung" wird bereits wissenschaftlicher Rang zugesprochen.

Der 14-jährige Schüler des Jüchener Gymnasiums arbeitete in der Weiterentwicklung seiner Forschungen auch mit Fachleuten der Universität Bonn aus dem Bereich der experimentellen Archäologie zusammen. Marvin hat sich auf Versuche mit dem Feuerbogenbohrer spezialisiert. Dabei wird ein angespitztes Stück Holz mit Hilfe einer Schnur rotierend unter Druck in einer hölzernen Mulde bewegt. Die entstehende Reibung erzeugt Hitze und Glut.

Marvin erprobte verschiedene Holzarten mit unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt. Schließlich stellte er in langen Versuchsreihen fest, dass weniger die Holzart und deren Feuchte-Zustand entscheidend war für die schnelle Entfachung des Feuers.

Vielmehr erwies sich die Form des "Bohrkopfs" und dessen Fixierung in der hölzernen Unterlage als ausschlaggebend für schnelle Zündung. Für Marvin Fehrenbacher ist die Anerkennung, die er mit seinen Forschungsergebnissen bei den Profis in der Bonner Universität gefunden hat, gewiss ebenso wertvoll wie sein Jungforscherpreis.

(NGZ)
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