Kunstrasen in Remscheid Hockeyspieler des Reinshagener TB hoffen auf Oelde

Kunstrasen-Frage in Reinshagen ist noch nicht geklärt. Sportausschuss will neue Erkenntnisse im November präsentieren.

Neuer Kunstrasenplatz in Remscheid
Foto: Imago

Die Frage nach einem zweiten Kunstrasen im Stadion Reinshagen bleibt offen. Welches ist der passende Untergrund, der gleichermaßen den Ansprüchen von Fußballern und Hockeyspielern gerecht wird? In der vergangenen Sitzung des Sportausschusses wurde deutlich, dass die Besichtigung eines brandneuen Platzes in Herne Ende August nicht den erhofften Durchbruch brachte.

Florian Zwanzig, Abteilungsleiter Hockey im Reinshagener Turnerbund (RTB), erläuterte als Gast, dass sich das dortige sandverfüllte Feld in etwa wie der 17 Jahre alte Kunstrasen in Reinshagen spiele. Optimal sei das nicht, befanden vier RTB-Trainer und zwei Spieler beim Test in Herne. Der dortige Hockeyclub sei zwar zufrieden,  aber angesichts des Millionenaufwandes, der für die Umwandlung des Tennenplatzes in Kunstrasen für Reinshagen errechnet wurde, geht die Suche nach dem Optimum weiter.

Sie führt – einem Tipp aus Herne folgend – ins münsterländische Oelde, wo es einen wasserverfüllten Kunstrasen geben soll, auf dem Fußballer wie Hockeyspieler einträchtig auskommen. Sowohl Sportdezernent Thomas Neuhaus wie auch Ausschussvorsitzender Markus Kötter (CDU) warben dafür, eine Remscheider Delegation nach Oelde zu entsenden. Kötter: „Das Ergebnis lassen wir in unsere Sitzung am 21. November einfließen.“

Die Gemengelage in Reinshagen ist schwierig. Fußball, Hockey, aber auch American Football wollen berücksichtigt werden. Allein bei der Linierung des Feldes bedeutet dies Kuddelmuddel.

Neben dem Stadion-Naturrasen gibt es zwei Nebenplätze. Der eine ist ein mehrfach geflickter, kleiner Kunstrasen mit Sandverfüllung, der andere ein Aschenplatz. Letzterer soll im Rahmen des Kunstrasenprogramms der Stadt umgewandelt werden. Eine erste Schätzung lag bei knapp über einer Million Euro.

In Herne wurde der Remscheider Delegation deutlich gemacht, dass die Kosten beim Bau von Sportplätzen gerade explodieren. „Für eine zügige Umsetzung des Kunstrasen-Projekts wären noch höhere Kosten sicher nicht dienlich“, befürchtet Zwanzig. Der 30-jährige Güldenwerther ist beim RTB groß geworden, war dort Spieler, Jugend- sowie Herrentrainer und übernahm Anfang 2018 die Abteilungsleitung.

„Unser Verein ist sehr familiär und weist eine hohe Verbundenheit der knapp 150 Mitglieder auf“, meint Zwanzig. Aber auch deren Geduld ist endlich. Immer wieder gibt es Spielerabwanderungen, meist ins beim Hockeysport besser aufgestellte Wuppertal. Sechs Teams, vorneweg die Erste in der 1. Verbandsliga, hat der RTB für den Meisterschaftsbetrieb gemeldet. Wer leistungsmäßig orientiert ist, dem fehlt in Reinshagen die Wettbewerbsfähigkeit, allen voran ein 91,4x55 Meter großes Spielfeld, das den Normen des Deutschen Hockeybundes entspricht.

Florian Zwanzig sieht eine Lösung für Reinshagen: ein wasserverfüllter, kurzfloriger Rasen, der eigentlich dem Hockeysport entgegenkommt, aber durchaus auch andere Sportarten erlauben würde. „Meine Lösung wäre: Neben den Hockeysportlern dort die Nachwuchsfußballer spielen zu lassen. Darüber hinaus könnten die Footballer einen Teil ihres Athletik-Trainings dort absolvieren.“

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