Onkologie-Praxis in Remscheid Nach der Chemo geht es nach Hause

Dr. Matthias Klee und sein Team sind mit der Fachpraxis für Onkologie und Hämatologie an die Alleestraße gezogen. Mit einer ambulanten Betreuung soll die Lebensqualität der Patienten so weit wie möglich erhalten bleiben.

 Die beiden Fachärzte Nada und Matthias Klee (Mitte) und ihr Team in den neuen Räumen an der Alleestraße.

Die beiden Fachärzte Nada und Matthias Klee (Mitte) und ihr Team in den neuen Räumen an der Alleestraße.

Foto: Christian Peiseler

Zwei gute Nachrichten hat Dr. Matthias Klee für alle Menschen, die an Krebs erkranken. Die erste: Eine Krebsdiagnose ist heute kein Todesurteil mehr. Es besteht sogar Hoffnung auf Heilung. Die zweite: Zur Behandlung der Erkrankung muss der Patient nicht dauerhaft ins Krankenhaus und weite Wege fahren. Er kann seine Therapien auch ambulant verabreicht bekommen.

Seit 16 Jahren betreibt Klee eine ambulante Station für Onkologie und Hämatologie. Zunächst im Ärztezentrum Süd am Rosenhügel. Seit dem 1. Oktober ist er umgezogen an die Alleestraße 70. Die alten Räumlichkeiten entsprachen nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Betreuung. Nun verfügt er über ausreichend Platz über zwei Etagen. „Wartezeiten für unsere Patienten gibt es nicht“, sagt Klee. Menschen in Not könne sofort geholfen werden.

Eine Chemotherapie ist mit vielen unangenehmen Nebenwirkungen verbunden. Drei Ärzte und geschultes Personal kümmern sich um die Patienten. Sie achten darauf, dass die Chemo so verträglich wie möglich vom Körper aufgenommen wird. „Nebenwirkungsmanagement“ nennt das Klee. Ziel ist es, dass der Patient nach der Behandlung von drei bis vier Stunden wieder nach Hause gehen kann.

„Die ambulante Betreuung führt zu einer besseren Lebensqualität. Die Menschen bleiben in ihrer gewohnten Umgebung“, sagt Klee. Die moderne Medizin habe es geschafft, dass bestimmte Krebsarten sogar ganz geheilt werden können. In vielen Fällen gelingt es, den Patienten über viele Jahre stabil zu halten. Und die Immuntherapie wecke berechtigte Hoffnung, dass das eigene Immunsystem lernt, gegen den Krebs zu arbeiten, auch ohne Chemotherapie.

„Mit Schmerzmitteln darf man nicht zurückhaltend sein“, sagt Klee. Seine Frau Neda ist auch ausgebildete Palliativmedizinerin. Ein schmerzfreies Leben bis zum letzten Atemzug will die Palliativmedizin ermöglichen. Im Team mit Ärzten und Pfegediensten wird diese Betreuung aufgebaut.

Die ambulante Praxis ist gut vernetzt mit den Krankenhäusern der Umgebung. Aber auch zu den Uni-Kliniken in Köln und Bochum bestehen enge Kontakte, wenn spezielle Operationen anstehen. „Wir haben immer die Fachkompetenz der Krankenhäuser im Hintergrund“, sagt Klee.

Krebsdiagnosen bereiten Angst und Sorge. Umso wichtiger sei es, in der Tagesklinik für gute Stimmung zu sorgen, durch Empathie und Vertrauen. „Bei uns wird auch viel gelacht“, sagt Klee.

Jedes Jahr fliegen die Klees in die USA. Dort treffen sie die Krebsspezialisten aus aller Welt und tauschen Erfahrungen aus. „Wir kommen immer wieder mit neuen Waffen gegen den Krebs zurück“, sagt Klee. Nach einer Umfrage des Magazin Focus genießt die Tagesklinik einen guten Ruf. Sowohl Patienten wie auch Ärzte haben sie im vorigen und in diesem Jahr besonders gelobt.

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