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Geschenkaktion in Remscheid Ohne Omas Klöße gibt es kein Heiligabend

Remscheid · Heute beginnt die alljährliche Geschenkaktion der Barmer Krankenkasse und Lesern der Bergischen Morgenpost für 75 Bewohner von Haus Lennep und Stockder Stiftung.

 Inge Schlesack (86) ist in Haus Lennep der „gute Engel der Kaffeestube“.

Inge Schlesack (86) ist in Haus Lennep der „gute Engel der Kaffeestube“.

Foto: Jürgen Moll

Es ist wieder so weit: Pünktlich zum ersten Adventswochenende beginnt die alljährliche Geschenkaktion der Barmer Krankenkasse und Lesern der Bergischen Morgenpost: Ab sofort veröffentlichen wir wöchentlich Listen mit Wünschen von insgesamt 75 Bewohnern von Haus Lennep und Stockder Stiftung, die sich nach Monaten in Isolation über eine kleine Aufmerksamkeit freuen würden.

Lange bevor sie vor zwei Monaten selbst Bewohnerin von Haus Lennep wurde, war Inge Schlesack (86) nahezu täglich in der Senioreneinrichtung: „Sie ist unser guter Engel der Kaffeestube“, sagt Gabriele Radig, Koordinatorin der Sozialen Dienste in den Einrichtungen Stockder Stiftung und Haus Lennep, und lächelt dabei herzlich. Die Kaffeestube, die aktuell in ein kleines Corona-Testzentrum für Besucher umfunktioniert wurde, vermisst Schlesack dieser Tage besonders. Gerne verbrachte sie hier ihre Nachmittage, bereitete die Tische vor, kochte Kaffee, servierte Kuchen und Teilchen und plauschte mit Bewohnern und Besuchern. Dafür fuhr Schlesack fast drei Jahrzehnte lang bei Wind und Wetter nahezu täglich mit dem Bus von ihrem Wohnort in Bergisch Born nach Lennep.

„Mein Mann lag für kurze Zeit hier im Haus“, erinnert sich die 86-Jährige. So lernte sie Haus und Mitarbeiter kennen. „Als er dann verstarb, fragte man mich, ob ich nicht in der Kaffeestube mithelfen wollte, was ich sehr gerne getan habe.“ Als Ablenkung vom herben Verlust ihres Mannes, aber auch als neue Aufgabe verstand Schlesack ihr ehrenamtliches Engagement in Haus Lennep. Das Ehrenamt tat ihr gut und sie tat den Menschen im Haus gut.

Besonders in der Weihnachtszeit, erzählt sie, „wo hier jede helfende Hand gebraucht wurde“, empfand sie große Freude bei den Vorbereitungen. Sie deckte nicht nur die Tische und dekorierte die Stube festlich, sie feierte viele Jahre auch mit den Bewohnern und Besuchern, freute sich über die stark frequentierten Adventsbasare im Haus. Das alles ist in Zeiten von Corona in der Einrichtung nicht möglich. Die harten Monate in Haus Lennep hat Schlesack glücklicherweise nicht als Bewohnerin miterlebt, da sie erst vor knapp zwei Monaten in die Einrichtung zog. Obwohl sie das Haus seit fast 30 Jahren kennt, hat sie es nun anders wahrgenommen: Die Kaffeestube und die geselligen Zusammenkünfte fehlen ihr.

Daher freut sie sich wohl besonders auf die anstehenden Festtage mit der Familie, wo sie selbst mit ihren fast 87 Jahren noch bei den Vorbereitungen für das Festtagsmenü mitanpacken wird, so wollen es die Enkelkinder und so mag es auch Schlesack. „Bei uns gab es zu Weihnachten immer Gans mit Rotkohl und selbst gemachten schlesischen Klößen“, erzählt die Seniorin, die 1934 nahe Breslau zur Welt kam und nach dem Krieg 1945 nach Wermelskirchen umgesiedelt wurde. Auf diese Tradition wollen ihre Enkelkinder nicht verzichten. „Sie sagen immer, ‚ohne deine Klöße gibt es kein Heiligabend‘“, erzählt Schlesack – und für einen kurzen Moment funkeln ihre Augen. Auch wenn das Familienrezept längst weitergegeben wurde, so lecker wie Oma zaubert eben niemand aus der Familie die traditionellen Weihnachtsklöße im Hause Schlesack.

Und weil ihr Traditionen wichtig sind und sie früher mit ihrer Familie zu Weihnachten beim Kaffeetrinken um den Baum alte Weihnachtslieder sang, wünscht sie sich für die Geschenkaktion ein besonderes Präsent: ein Liederbuch in Großdruck mit alten, klassischen Liedern aus Schlesien.

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