Heiligenhauser Stadtspitze Stadt sucht Nachfolger für Dezernenten

HEILIGENHAUS · Ende Juni wird Siegfried Peterburs das Rathaus verlassen. Der Neue soll wieder ein Wahlbeamter sein.

 Siegfried Peterburs kennt die Bauprojekte in der Stadt wie kaum ein Zweiter. Aber der Ruhestand naht.

Siegfried Peterburs kennt die Bauprojekte in der Stadt wie kaum ein Zweiter. Aber der Ruhestand naht.

Foto: RP/Blazy Achim

Es war 2017 eine ungewöhnliche Entscheidung: Siegfried Peterburs, der damalige Chef-Stadtplaner, übernahm den kurzfristig eingerichteten Posten des technischen Dezernenten – nicht als Wahlbeamter für acht Jahre, sondern mit Blick auf den anstehenden Ruhestand als Angestellter. Eine Interimslösung, wie Verwaltung und die Mehrheit der Politik damals betonten und mit der doch alle leben konnten.

Die Schaffung dieses Postens war allerdings aus der Not geboren: Nach dem Weggang von Harald Flügge nach Bergisch Gladbach war der Posten des technischen Beigeordneten als Teil des Dreigestirns an der Stadtspitze unbesetzt; die Suche nach geeigneten Bewerbern jedoch gestaltete sich mehr als schwierig: Von vier Kandidaten, die sich im Hauptausschuss vorstellten, hielten die Fraktionen keinen für den Posten geeignet.

Kurz vorher hatten sich die Bürger Lothar Nuthmann, Thomas Pischke und Nils Jasper in einer Initiative mit einer Unterschriftenaktion für einen Bürgerentscheid über die Streichung der beiden Beigeordneten-Posten ausgesprochen. Grund: Hohe Kosten, etwa durch Pensionsrückstellungen. Stellen, die bisher fest in der Hauptsatzung verankert sind. Ein ebensolcher Antrag der Grünen-Fraktion war zuvor mehrheitlich im Rat abgelehnt worden.

Siegfried Peterburs nahm den Posten als technischer Dezernent für kurze Zeit an und konnte seine jahrelange Erfahrung aus der Heiligenhauser Stadtentwicklung einbringen – gerade mit den anstehenden Bauprojekten, allen voran der Entwicklung des letzten großes Industriegebietes, dem Innovationspark, ein wichtiges Pfund. Nun aber kündigt sich sein Ruhestand an, in den er ab Juli gehen wird, und die Nachfolge soll wieder ein technischer Beigeordneter, also ein Wahlbeamter einnehmen.

In der letzten Ratssitzung stellte Stefan Okon (Wahl) mit Unterstützung der Grünen und in Hinblick auf die vorangegangen Diskussionen den Antrag, statt der Stelle des technischen Beigeordneten, einen technischen Dezernenten zu wählen. Dies wurde im Rat mehrheitlich abgelehnt, derzeit läuft nun also die Bewerbungsfrist für einen Beigeordneten.

Auch Björn Kerkmann kannte die Diskussion um die Beigeordneten, noch bevor er sich in Heiligenhaus als erster Beigeordneter und Kämmerer bewarb, er weiß: „Man muss sich vor der Bewerbung Gedanken machen, denn die Diskussion schreckt schon ab.“ Diese Gefahr will er bei der Suche nach dem technischen Beigeordneten gern vermeiden, denn gutes Personal zu finden sei nicht einfach, wenn die Großstädte nebenan einfach besser bezahlen könnten. „Da müssen wir das, was wir zu bieten haben, auch hervorheben und dürfen potentiell Interessierte nicht verschrecken.“

Zu tun gibt es für den neuen Kopf genug: Zahlreiche Großprojekte stehen an, wie die Entwicklung des Innovationsparks oder so mancher Altstandorte. Hierzu brauche es eine entsprechende Führungskraft, die eigene Akzente setzen und gestalten will, heißt es aus dem Rathaus.

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