Saisoneröffnungsfeier im Bistro

Am Freitag wird die Oberliga-Mannschaft der Ice Aliens auf der Bahnstraße präsentiert.Beim ehemaligen Vorsitzenden Franz-Josef Weiser löst das Kopfschütteln aus, aber auch viele Fans zeigen wenig Verständnis.

Eigentlich waren Saisoneröffnungsfeiern der Ice Aliens immer ein wahres Familientreffen. Während die Eltern der Nachwuchsteams Waffeln backten, konnten die Fans Autogramme sammeln und mit den Spielern der ersten Mannschaft in Kontakt kommen – eben das, was einen Verein ausmacht.

Die Betonung im ersten Satz liegt auf dem Wörtchen "waren", denn in diesem Jahr wird alles ein bisschen anders, wenn die Außerirdischen am kommenden Freitag ins Bistro "Was Willste Wissen" auf der Bahnstraße einladen. Denn dort präsentieren sich laut Vereinsmeldung ab 19.30 Uhr lediglich die Spieler der ersten Mannschaft, der Trainer und der Vorstand den Fans. Laut Pressemeldung habe sich der Vorstand in diesem Jahr "bewusst dafür entschieden, die Saisoneröffnungsparty in kleinerem Rahmen zu feiern. In familiärer Atmosphäre haben so alle Fans die Möglichkeit, die Spieler kennenzulernen, erste Autogramme zu sammeln und mit den Verantwortlichen der Ice Aliens ins Gespräch zu kommen".

Eine Entscheidung, die bei vielen für Unverständnis sorgt, zu denen unter anderem auch der Ex-Vereinschef Franz-Josef Weiser gehört: "Ich kann so etwas nicht verstehen. Durch solch eine Trennung der Zweige des Vereins wird nach meiner Auffassung der Verein auseinanderdividiert." Dabei ist die Verzahnung doch gerade deshalb wichtig, weil die Aliens vor allem auf den Nachwuchs setzen wollen, wie der frisch gewählte Vize Kay Adam auf der Mitgliederversammlung hatte verlauten lassen: Eine Mannschaft, die sich in ferner Zukunft zu einem großen Teil aus dem eigenen Nachwuchs zusammensetzt.

Nicht nur der Ex-Vorsitzende fragt sich langsam, ob es sich dabei nicht bloß um Lippenbekenntnisse handeln könnte, wenn die Jugend so außen vor gelassen wird. Auch für die vielen Ehrenämtler im Verein könnten solche Aktionen wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Auch im Internet wird diese Entscheidung diskutiert, die auch im Vorstand nicht auf ungeteilte Gegenliebe gestoßen sein soll, denn die früheren Saisoneröffnungsfeiern am Sandbach haben gut gezogen, sorgten auch immer wieder für neugierige Besucher der anliegenden Großgeschäfte.

"Solche Veranstaltungen sorgen doch gerade für das Zusammengehörigkeitsgefühl in einem Verein", schüttelt Weiser den Kopf und zeigt sich enttäuscht: "Ich habe zwei Jahre dafür gekämpft, den Verein zu retten. Und nun geht es scheinbar nur noch um die erste Mannschaft." Deshalb werden Gerüchte immer hörbarer, dass sich einige fachkundige Leute bereits zusammengetan haben sollen, um einen neuen Verein aus der Taufe zu heben, der sich um die Jugend kümmert. "Das habe ich auch schon gehört", so Weiser, der betont, keinen Groll zu empfinden: "Es war ein demokratischer Vorgang, in dem Herr Krüger gewählt worden ist. Nun müssen die Mitglieder auch mit dieser Entscheidung klarkommen." KOMMENTAR

(RP)
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