Wogera baut günstige Wohnungen in Ratingen Mitte Hans-Böckler-Straße: Abriss beginnt

Ratingen · Die Wogera baut Wohnungen. Die Mieten sollen unter zehn Euro pro Quadratmeter liegen.

 An der Hans-Böckler-Straße wurde das ehemalige Diakonie-Haus bereits abgerissen, jetzt folgt das benachbarte Wohnhaus.

An der Hans-Böckler-Straße wurde das ehemalige Diakonie-Haus bereits abgerissen, jetzt folgt das benachbarte Wohnhaus.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es riecht nach altem Dachstuhlgebälk und Mörtel. Feiner Staub steigt auf, der den Wasserwerfern entgangen ist. An der Hans-Böckler-Straße wird derzeit ein weiteres Gebäude neben dem bereits verschwundenen Diakonie-Haus abgerissen. „Schönheit tut gut“ ist noch auf einer Innenwand zu lesen. Die Ratinger Wohnungsbaugenossenschaft Wogera will dort ein Wohnhaus mit Tiefgarage errichten. Nach Angaben von Vorstand Volkmar Schnutenhaus seien dort etwa 35 bis 40 Wohnungen geplant für Genossenschaftsmitglieder. Die Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen richteten sich an jede Altersgruppe. Im Blick hat die Wogera ein Mehrgenerationenhaus. Allerdings sei man noch in einem sehr frühen Planungsstadium. Der Bezug könnte aber schon 2020 sein.

Die Hans-Böckler-Straße ist derzeit an der Baustelle halbseitig gesperrt. Eine Behelfsampel regelt den Verkehr. Im Einsatz ist das vor Ort bereits bekannte Abrissunternehmen Prangenberg & Zaum (P&Z), das bereits das alte Auftereck-Kaufhaus (heute Stadttor) und das Rathaus kleingemahlen hat. Das alte Backeingebäude sei schon zu Beginn des Jahres geräumt worden, es sei baufällig gewesen. Weil es direkt an der Straße stehe, wollte man kein Risiko mehr eingehen. Der Abriss dauere etwa sechs Wochen. Zuvor seien bereits Schadstoffe aus dem Haus entfernt und entsorgt worden.

Mit im Boot bei den Planungen sind die Quartiersarchitekten LückerBeckmann, die auch fürs Innenstadtbüro tätig sind und sich in Ratingen gut auskennen. Sie sind unter anderem auch in Sachen Fassadengestaltung in der City unterwegs, für die es wie berichtet Fördergelder gibt.

Man wolle so früh wie möglich mit dem Bau beginnen, sagte Schnutenhaus. Doch zunächst müsse der Bebauungsplan für diesen Bereich geändert werden. Er rechne damit, im Frühsommer kommenden Jahres beginnen zu können, die Bauzeit betrage etwa eineinhalb Jahre.

Die künftigen Mieten dort sollen „unter zehn Euro“ liegen. Zum Vergleich: Der Quadratmeterpreis liege in Ratingen etwa zwischen zwölf und 14 Euro. Im Wogera-Neubau an der Philippstraße seien beispielsweise 8,50 Euro fällig, so Schnutenhaus. Um allgemein mehr preiswerten Wohnraum zu schaffen, müsse man sich auch von allzu hohen Anforderungen verabschieden. Ziel der Genossenschaft sei es, „gesund zu wachsen und preiswerten Wohnraum“ zu schaffen. Die Idee von BU und SPD, zum Beispiel das seit 20 Jahren brachliegende, offenbar nicht vermarktbare Gelände am Wilhelmring/Ecke Calor-Emag-Straße für Wohnraum zu nutzen, müsse geprüft werden. Dazu ist eine Änderung des Bebauungsplanes nötig, da Gewerbeflächen vorgesehen sind.

Sämtliche Stellplätze des Neubaus verschwinden in der Tiefgarage: Es werden etwa 40 bis 45 Stellplätze. Außerdem müssten noch vier Stellplätze für einen Nachbarn zur Verfügung gestellt werden. Die Zufahrt  wird an der Gartenstraße angelegt. Ein Verbindung zu einer neuen Tiefgarage an der Wallstraße, wie ursprünglich mal geplant, wird es nicht geben: Die Stadt wartet auf die Parkfläche vom Nachfolgeobjekt vom Hertiehaus.

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