Ratinger Jugendrat will weitere Attraktion für Hösel Jugendrat fordert mehr Schulsozialarbeit

RATINGEN · Schulen, Busverbindungen und Freizeit gehören zu den „Dauerbrennern“ des Jugendrates.

 Eine Skateranlage gibt es schon in Hösel: Der Jugendrat fordert nun eine Dirtbike-Strecke.

Eine Skateranlage gibt es schon in Hösel: Der Jugendrat fordert nun eine Dirtbike-Strecke.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Erst im April rückte das Thema „Schulsozialarbeit“ in den Fokus des Jugendrates, aber schon jetzt ist den Jugendlichen klar: Das Thema hat das Potenzial zum Dauerbrenner. Die Schüler, die sich im Jugendrat für die Belange ihrer Altersgenossen einsetzen, nähern sich dem Thema dabei aus unterschiedlichen Richtungen: „Ich als Schüler des Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums wusste gar nicht, dass es in Ratingen überhaupt Schulsozialarbeit gibt“, sagt Claus Köster.

Denn an seinem Gymnasium fehlt dieses Angebot, ebenso an der Friedrich-Ebert-Realschule. An nur drei Ratinger weiterführenden Schulen ist eine von der Stadt eingestellte Schulsozialarbeiterin tätig: An der Käthe-Kollwitz-Realschule, dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und dem Kopernikus-Gymnasium; an der Martin-Luther-King-Gesamtschule hat die Schule zwei Lehrerstellen streichen müssen, um mit dem freigewordenen Geld zwei Schulsozialarbeiter einstellen zu können. Diese beiden Mitarbeiter seien „gut ausgelastet“, wissen die Mitglieder des Jugendrates.

Sie fordern Schulsozialarbeit an jeder weiterführenden Schule und das an mindestens drei Tagen die Woche. „Auch wenn es manche Schulleiter nicht wahr haben wollen, der Bedarf ist an allen Schulen da. Gerade auch an Gymnasien, dort sind die Konflikte noch einmal komplexer“, sagt Philippe Todt, Sprecher des Jugendrats. Dem kann auch Claus Köster nur zustimmen: „Gymnasien sind längst nicht mehr nur Eliteschulen, auch dort gibt es Problemfälle. Unserer Meinung nach braucht es an allen weiterführenden Schulen konkrete Ansprechpartner, deren Gesichter den Schülern bekannt sind, schließlich basiert ihre Arbeit auf Vertrauen.“

Die Arbeit der Schulsozialarbeiter, da sind sich die Jugendlichen sicher, würde sich positiv auf das Zusammenleben aller Beteiligter auswirken, sie seien unabhängiges Bindeglied zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Dabei geht es nicht nur um die „Problemfälle“, wie Todt und Köster betonen, sondern eben auch um das alltägliche Schulleben, in dem Schulsozialarbeiter eine große präventive Wirkung haben. „Wir werden das Thema weiter aktiv verfolgen und auch die Vorlagen, wie etwa Tätigkeitsberichte die uns Verwaltung und Politik präsentieren, genau im Blick haben.“ Dabei helfe ihnen, dass sie an allen Schulen vernetzt seien, und so auch „Unwahrheiten in den Vorlagen entdecken“ können.

Genau im Blick haben die Mitglieder des Jugendrates auch die „Jugendfreundlichkeit“ des öffentlichen Personennahverkehrs. „Der ist gerade hier in Mitte ein Problem, etwa mit überfüllten Bussen zu Schulschlusszeiten“, sagt Claus Köster. Aber auch die Busverbindung nach Homberg habe Verbesserungspotenzial. „Morgens fährt der letzte Bus nach Homberg um kurz vor eins, da fängt so mancher gute Abend erst an“, fügt Philippe Todt an. Ebenso im Gespräch: Die Taktung der Verbindung nach Hösel. Um das zu besprechen, haben sich die Jugendlichen jüngst mit einem Mitarbeiter der Rheinbahn getroffen. „Von dort haben wir auch schon erstes Feedback bekommen, und erfahren, welche Möglichkeiten es gibt.“

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