Ratingen West Wenn aus Ideen Projekte werden

West · Vor rund einem Jahr präsentierten Ratinger Jugendliche ihre Idee von einer Pumptrackanlage in West dem Rat. Jetzt überbrachte Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher persönlich den Förderbescheid.

 Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher (2.v.l.) lässt sich von den Jugendlichen erklären, was ein Pumptrack ist. Den Förderbescheid für die Anlage in Ratingen West übergibt sie persönlich.

Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher (2.v.l.) lässt sich von den Jugendlichen erklären, was ein Pumptrack ist. Den Förderbescheid für die Anlage in Ratingen West übergibt sie persönlich.

Foto: Achim Blazy (abz)

Von Andrea Bindmann

Emilio, Alex, Vincent und Lennard stehen mit ihren Rädern ein bisschen abseits der Szenerie. Dabei ist das Ganze eigentlich ihre Idee. Ein Pumptrack in West – das schlugen sie vor rund einem Jahr vor. Und jetzt wird ihr Vorschlag  Wirklichkeit.

„Wir sind dauernd mit den Rädern unterwegs“, erzählt Emilio. „Meist in Düsseldorf, da gibt es eine solche Anlage.“ Nicht immer hatte die Truppe Lust, in die Nachbarstadt zu fahren und tummelte sich auf der Fahrrad- und Rollschuhanlage in der Nähe der Dieselstraße. „Das Areal wird nicht viel genutzt“, stellten sie fest. „Es ist ein bisschen in Vergessenheit geraten.“ Für Reparaturarbeiten steuerten die Jugendlichen regelmäßig den Abenteuerspielplatz an. „Irgendwann entstanden die ersten Rampen“, erinnert sich Lukas Plößl vom Abenteuerspielplatz. Er wiederum knüpfte den Kontakt zum Jugendrat.

 Jan Heinisch (CDU), Peter Beyer (CDU), Claus Köster (Jugendrat), Bürgermeister Klaus Pesch, Kerstin Griese (SPD), Elisabeth Müller-Witt (SPD) und Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher (CDU) nehmen das Areal in Augenschein.

Jan Heinisch (CDU), Peter Beyer (CDU), Claus Köster (Jugendrat), Bürgermeister Klaus Pesch, Kerstin Griese (SPD), Elisabeth Müller-Witt (SPD) und Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher (CDU) nehmen das Areal in Augenschein.

Foto: Achim Blazy (abz)

Dort stieß die Initiative auf offene Ohren. „Wir haben festgestellt, dass immer mehr Jugendliche Freizeitangebote außerhalb von Vereinen nutzen“, so Claus Köster, Sprecher des Jugendrates. Und da passte ein Pumptrack ins Konzept. „Vor der Kommunalwahl haben wir bei einem Politbattle das Projekt mit einem Film vorgestellt“, erinnert sich Köster. Und dann nahm alles seinen Lauf.

„Es hat in unserer Stadt eine lange Tradition, dass Spielanlagen für Kinder und Jugendliche unter intensiver Beteiligung der Zielgruppe in allen Phasen der Planung gebaut und erneuert werden“, so Bürgermeister Klaus Pesch. Beispiele sind unter anderem die Dirtbike-Strecke in Hösel oder der Spielplatz hinter dem Rathaus. Die Stadt Ratingen stellte einen Förderantrag. Dann hieß es warten.

„Dieses Projekt hat uns überzeugt“, stellt Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher fest. „Gemeinsam mit Jugendlichen schon bestehende Freizeitorte umzugestalten ist eine wunderbare Idee“, so Radermacher. „Die Bedürfnisse der jungen Generation zu erfragen und unsere Heimat dann anzupassen ist der Weg, den wir noch viel häufiger gehen sollten. Eine Bürgerbeteiligung in so jungen Jahren ist wirklich lobenswert.“ Den Förderbescheid in Höhe von rund 540.000 Euro übergab Radermacher persönlich.

Da das Projekt gemeinsam von Bund, Land und EU gefördert wird, schauten auch die Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese (SPD), Peter Beyer (CDU), die Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt (SPD) und Staatssekretär Jan Heinisch (CDU) vorbei.

Bis die Jugendlichen auf dem neu gestalteten Areal ihre Runden drehen können, wird es noch dauern. „Nach den Ferien wird es Planungstreffen geben“, so Michael Hansmeier vom Jugendamt der Stadt, der das Projekt begleiten wird. „Facharchitekten werden den jungen Leuten zur Seite gestellt, damit die Anlage am Ende ihren Wünschen entspricht.“ Wenn alles gut läuft, sind die Arbeiten im Herbst 2022 abgeschlossen.

Die Jugendlichen selbst können es immer noch nicht so recht glauben, was aus ihrer Idee geworden ist. „Wir hätten nicht damit gerechnet, dass das umgesetzt wird“, geben sie zu. Sie wollen aber am Ball bleiben. „Wir freuen uns, dass die Anlage hier entsteht.“ Dass sie bis zur Fertigstellung die Lust am Radfahren verloren haben, glauben sie nicht. Vielmehr planen sie schon weiter: „Wir können fast vor der Haustür Spaß haben, fahren, springen, lernen und vielleicht auch anderen etwas beibringen.“

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