Landwirtschaft in Radevormwald Landwirte froh über nassen Mai
Radevormwald · Der erste Grasschnitt wurde verzögert, aber die Prognosen sind gut.
Der Mai war kalt und nass. Für die Landwirte in Radevormwald hat das den ersten Grasschnitt in diesem Frühjahr verzögert, aber die Prognosen sind trotzdem gut. Ortslandwirt Holger Gesenberg will den ersten Schnitt an diesem Wochenende einfahren, denn dann soll es trocken und sonnig sein. „Bei Regen ist der erste Schnitt schwierig. Wir sind im Moment etwa drei Wochen hinterher, aber der Ertrag wird gut sein.“
Holger Gesenberg freut sich über den vielen Regen, denn die vergangenen Sommer waren heiß und trocken. Die Landwirte mussten viel Futter zukaufen, weil die eigenen Erträge nicht gereicht haben, um die Tiere zu ernähren. Die Kühe von Holger Gesenberg sind schon auf den Weiden und verstecken sich bei Starkregen unter Sträuchern. Die Temperatur macht ihnen aber nichts aus. „Die Kühe vertragen die aktuellen Temperaturen besser, als Temperaturen über 25 Grad. Für die Tiere ist der Regen kein Problem.“
In einem Jahr fährt Holger Gesenberg vier Schnitte ein, von denen die meisten in den vergangenen Jahren schlecht waren. Durch den verregneten Mai ist nicht nur der erste Schnitt ertragreich. Auch der zweite Schnitt ist gesichert. „Der Boden konnte etwas Wasser speichern. Der zweite Schnitt wird ebenfalls ertragreich werden, davon können wir schon jetzt ausgehen.“
Wie gravierend die Hitze der vergangenen zwei Jahre war, ist aber in der Natur immer noch zu spüren. Bisher sind nur die ersten Zentimeter der Erde feucht, darunter ist es immer noch trocken. Bis der Wasserspeicher der Wiesen, Pflanzen und Wälder wieder ausgeglichen ist, braucht es mehr, als einen regnerischen Monat.
Jetzt wieder Futtervorräte anlegen zu können, ist eine erste Erleichterung für die Landwirte in Radevormwald. Das Sprichwort „Ist der Mai kühl und nass, füllt es dem Bauern Scheun und Fass“ stimmt zumindest kurzfristig. „Die ersten Schnitte werden gut, das ist positiv. Ob der restliche Sommer so gut bleibt, kann man jetzt noch nicht sicher sagen“, sagt Holger Gesenberg.
