Stadtentwicklung in Radevormwald Neueröffnung dank NRW-Sofortprogramm

Radevormwald · Ohne die Unterstützung des Landes hätte es die Neueröffnung von „Music PP“ an der Grabenstraße wohl nicht gegeben. Mit den Fördermitteln sollen weitere Ladenlokale in der Rader Innenstadt zum Leben erweckt werden.

 Ute Reinbott mit Wirtschaftsförderin Marie Steinhauer, Burkhard Klein, Ruhan Agaoglu und Nicole Kind (Bauverwaltung/v.l.).

Ute Reinbott mit Wirtschaftsförderin Marie Steinhauer, Burkhard Klein, Ruhan Agaoglu und Nicole Kind (Bauverwaltung/v.l.).

Foto: Flora Treiber

Der Leerstand in der Innenstadt von Radevormwald muss weniger werden, um die Stadtmitte zu beleben. Helfen sollen dabei die Fördermittel aus dem Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Der Citymanager Alexander Bethke hat gemeinsam mit der Stadtverwaltung Nutzungskonzepte für die Ladenlokale in Radevormwald entwickelt und Fördermittel aus dem Sofortprogramm beantragt und bewilligt bekommen.

„Mit den Fördermitteln kann die Stadt Ladenlokale anmieten und vergünstigt untervermieten. Aus diesem Projekt könnten dann mittelfristig neue Geschäfte für die Innenstadt entstehen“, sagte der Citymanager im Winter 2020, als er das Sofortprogramm vorstellte Mit der Hilfe der Stadtverwaltung wurden zahlreiche Gespräche mit Unternehmern und Vermietern geführt. Während der Hoch-Zeit der Pandemie gestaltete sich die Realisierung neuer Einzelhandelskonzepte allerdings schwierig. Jetzt wurde das erste Ladenlokal mit der Unterstützung des Sofortprogramms angemietet.

Burkhard Klein, Leiter des Bauverwaltungsamtes, hilft bei der Koordination und hat auch den Kontakt zu Ute Reinbott hergestellt. Sie hat den Raum für Klang „Music PP“ an der Grabenstraße eröffnet. „Mit dem Sofortprogramm können Ladenlokale mit einer maximalen Fläche von 300 Quadratmetern angemietet werden. Über die Fördermittel werden 80 Prozent der Kaltmiete gedeckt“, erklärt Burkhard Klein. Für Einzelhändler oder Dienstleiter bedeutet diese Förderung, dass sie bis Ende 2022 nur 20 Prozent der Mietkosten selber tragen müssen. Ohne die Beteiligung der Vermieter funktioniert das Sofortprogramm allerdings nicht. Sie müssen ihre Mietkosten verringern und zwar auf 70 Prozent der Altmiete. „Daran sind einige Verhandlungen gescheitert, weil die Vermieter die Mietkosten nicht senken wollten“, sagt Burkhard Klein. Ruhan Agaoglu freut sich, über das Sofortprogramm eine neue Mieterin für das Ladenlokal an der Grabenstraße gefunden zu haben. „Für mich als Vermieter ist das super. Ich habe Sicherheit für die Mieteinnahmen und kann dabei helfen die Innenstadt zu beleben. Dass Vermieter ihren Beitrag leisten und die Mietkosten senken müssen, finde ich in Ordnung“, sagt er.

Für Ute Reinbott kam das Sofortprogramm genau richtig. Ihr gibt es die Möglichkeit, ihre Geschäftsidee in der Rader Innenstadt auszutesten und in den kommenden Monaten weiterzuentwickeln. „Die Förderung hat mich zu dem Schritt, ein eigenes Ladenlokal anzumieten, bewegt und gibt mir die Chance, mein Konzept auszutesten. Ich bin in einem persönlichen Gespräch auf das Sofortprogramm aufmerksam gemacht worden“, sagt die Musikpädagogin.

Die Stadt fungiert als Mieter und vermietet die Ladenflächen dann unter. Damit noch mehr Unternehmer mit jungen Ideen die Fördergelder abrufen, muss das Sofortprogramm noch stärker beworben werden. Burkhard Klein weist daraufhin, dass sich Kreative auch zusammentun und ihre Produkte auf einer gemeinsamen Fläche präsentieren können. „Wir sind für Ideen, wie einen Concept Store, offen. Wir könnten zum Beispiel ein Ladenlokal anmieten, in dem sich Kreative aus Radevormwald präsentieren können. Vor Ort können sie ihre Produkte dann auch verkaufen. Das ist zum Beispiel eine tolle Gelegenheit für Unternehmer, die bisher nur online verkaufen“, sagt er. Burkhard Klein erinnert mit dieser Idee an den Konzeptladen, den es vor einigen Jahren in Radevormwald gab.

Die Neueröffnung von „Music PP“ ist ein erster Erfolg für das Sofortprogramm. In der Rader Innenstadt gibt es derzeit etwa zehn leerstehende Ladenlokale, teilweise auch an sehr zentralen Stellen.

Mobilisiert und vernetzt werden die Einzelhändler in Radevormwald nicht nur durch das Citymanagement und das Bauverwaltungsamt, sondern auch über die Wirtschaftsförderin Marie Steinhauer, die seit Oktober für die Stadt arbeitet. Sie kümmert sich um die Anliegen von großen, aber auch kleinen Unternehmen in der Stadt auf der Höhe.

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