Jugendsport in Radevormwald Kaum noch Hoffnung fürs BMX-Gelände

Radevormwald · Der Verein der Nutzer ist an der Neugestaltung des Areals endgültig gescheitert. Vorerst bleibt das Gelände an der Wasserturmstraße gesperrt. Stadtintern wird beraten, was zu tun ist – Idee: ein Projekt der präventiven Jugendarbeit.

 Manuel Michaelis (21) zeigt, was ein versierter BMX-Fahrer kann. Das Foto entstand zur Eröffnung des BMX-Geländes vor zwei Jahren. Die Euphorie hat sich leider nicht gehalten.

Manuel Michaelis (21) zeigt, was ein versierter BMX-Fahrer kann. Das Foto entstand zur Eröffnung des BMX-Geländes vor zwei Jahren. Die Euphorie hat sich leider nicht gehalten.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Anfang des Jahres sah es noch so aus, als könnte es eine Zukunft für das BMX-Gelände an der Wasserturmstraße geben. Nachdem die Fläche längere Zeit abgesperrt war, äußerte sich Manuel Michaelis optimistisch: „Im Frühling fangen wir an, die Dirt-Strecke wieder herzurichten.“ Im Sommer könnte dann voraussichtlich wieder der Betrieb aufgenommen werden.

„Diese Hoffnung hat sich leider zerschlagen“, sagt Jürgen Funke, Leiter des Amtes für Schule, Kultur und Sport. „Der BMX-Verein hat uns mitgeteilt, dass er das wegen mangelnder ,Manpower’ nicht hinkriegt.“ Was bedeutet: Der Platz bleibt weiter gesperrt.

 Das Gelände an der Wasserturmstraße bleibt gesperrt.

Das Gelände an der Wasserturmstraße bleibt gesperrt.

Foto: Stadt Radevormwald/Wolfgang Scholl

Das ursprünglich als Vorzeigeprojekt gestartete BMX-Gelände endet damit nach zwei recht ruhmlosen Jahren. Einige Monate nach dem Start im Jahr 2017 gab es erste Beschwerden von Anwohnern: Die Anlage sei ungepflegt, außerdem treffe sich dort eine Klientel, die Alkohol trinke und Lärm mache – es handelte sich allerdings nicht um die Mitglieder des Vereins. Schließlich gab der Verein zu, die Lage nicht im Griff zu haben und bat die Stadtverwaltung, das Gelände im Bereich Vorm Holte/Wasserturmstraße zu sperren.

„Das ist schon ärgerlich“, räumt Jürgen Funke ein. Freilich müsse man auch bedenken, dass die Jugendlichen von damals dem Projekt sozusagen „entwachsen“ seien. Sie seien älter geworden, hätten neue Pflichten, ihnen fehle schlicht die Zeit, um die Anlage dauerhaft zu pflegen, obwohl der Verein noch existiere.

Die jungen BMX-Fans hatten vor zwei Jahren viel Unterstützung aus der Politik und von der Verwaltung bekommen. Bürgermeister Johannes Mans war von der Idee angetan und hatte das Projekt intensiv gefördert. Auch die Jugendlichen, die die Fläche mit ihren Starttürmen und „Dirtjumps“ ausprobierten, waren begeistert über die Möglichkeiten, die sich auf dem Gelände boten. Zugleich hatten die Initiatoren des „BMX-Parks“, wie das Areal genannt wurde, den Verein gegründet, der auch das Hausrecht vor Ort hatte. Mit einem so raschen Verfall der Sportstätte hätte damals niemand gerechnet. Jürgen Funke hegt jetzt aber noch die Hoffnung, dass die Zäune rund um das Grundstück nicht das letzte Wort bedeuten. Nun müsse sich zeigen, ob die ursprüngliche Idee nicht auf andere Weise wiederbelebt werden kann. Die Fraktion der Alternativen Liste (AL) hatte bereits im Frühjahr angeregt, an einem Ort im Stadtgebiet ein kinder‐ und jugendgerechtes Freizeitgelände für Skateboard‐, BMX‐Fahrer und andere Freizeitaktivitäten zu schaffen. Am jetzigen Standort, meinte die AL-Fraktion, sei wohl nichts mehr zu machen. „Das Gelände gleicht eher einer Abraumhalde als einem Freizeitgelände“, hatte der Fraktionsvorsitzende Rolf Ebbinghaus noch im Mai in einer Sitzung des Jugendhilfeausschusses erklärt.

„Ob es nun dieses Grundstück oder ein anderes wird, wir wollen stadtintern darüber beraten“, kündigt Jürgen Funke an. Das Thema soll nun in die Hände des Jugendamtes und seines neuen Leiters Peter Horn gegeben werden. Angedacht sei zum Beispiel ein Projekt im Rahmen der präventiven Jugendarbeit.

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