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Beliebte Veranstaltung Robuste Pflanzen, gut gelaunte Gärtner

Radevormwald · Viele Besucher nutzten die Pflanzentauschbörse auf dem Schulhof der GGS Stadt, um Schätzchen für den eigenen Herbstgarten zu finden. Und auch das Wetter spielte mit.

 Anne Pieper (r.) organisierte am Samstag die Pflanzentauschbörse und kam bei dem besonderen Markt mit Brigitte Schnapper über Stauden, Samen und den Herbst ins Gespräch.

Anne Pieper (r.) organisierte am Samstag die Pflanzentauschbörse und kam bei dem besonderen Markt mit Brigitte Schnapper über Stauden, Samen und den Herbst ins Gespräch.

Foto: Theresa Demski

Viele kleine Töpfchen mit Stauden, große Eimer mit stattlichen Pflanzen und unzählige Tütchen mit Blumensamen hat Anne Pieper am Morgen in ihren Wagen gepackt und sich dann auf den Weg zum Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule gemacht. Hier hat jedes Pflänzchen und jede Tüte nun einen Platz gefunden. Und viele von ihnen wechseln am Samstagmorgen den Besitzer. Herbstastern und Wildblumen, Agapanthus und Erdbeeren, Heilpflanzen und Küchenkräuter.

„Ein guter Hobbygärtner teilt“, sagt Anne Pieper. Dafür gebe es gleich zwei gute Gründe: Denn nur, wer die eigenen Stauden im Garten  teile, könne eine bleibende Blühfreudigkeit der Pflanzen bestaunen. Und: „Ich freue mich, wenn meine Stauden in einem anderen Garten weiterblühen“, sagt Anne Pieper.

Und weil es so viele gute Gründe zum Tauschen und Weitergeben der Pflanzen gibt, organisiert die Hobbygärtnerin aus Radevormwald zweimal im Jahr die beliebte Pflanzentauschbörse auf dem Schulhof der GGS. Längst hat sich der besondere Blumenmarkt rumgesprochen und erfreut sich großer Beliebtheit – bei Ausstellern wie Kunden.

Auch Sandy Viek und Tochter Greta haben sich auf den Weg gemacht, um zwischen den vielen Eimern und Töpfchen, Vasen und Tütchen neue Pflanzen für den heimischen Garten zu finden. Gemeinsam beraten die Beiden, was sich in ihrer grünen Oase gut machen würde. Ableger von großen Herbst-Anemonen und -Astern haben die beiden bereits gefunden. Noch am Nachmittag sollen sie einen schönen Platz im Garten bekommen. „Bei den bergischen Witterungsbedingungen ist es gut zu wissen, dass wir hier robuste und erprobte Pflanzen bekommen“, sagt Sandy Viek. Und deswegen ist sie längst Stammkundin bei der Pflanzentauschbörse.

In den Märkten seien Pflanzen oft gut gedüngt und auf Hochglanz poliert, um den Kunden für den Moment zu überzeugen, sagt auch Anne Pieper. Die Börse setze auf das gegenteilige Konzept: Hier geht es nicht um Hochglanz und Blütenmeer, sondern um Pflanzen, die sich in bergischen Gärten bereits bewiesen haben. „Wer seine Stauden teilt und mitbringt, zeigt damit ja auch, dass sich die Pflanzen im Garten bereits gut gemacht haben“, sagt Anne Pieper. Die Erfolgsgeschichte gehe dann eben im nächsten Garten weiter. Sie fügt hinzu: „Bei uns ist alles bio und echt.“

Dazu gibt es Fachgespräche am Rande, die sich am Samstag nicht selten darum drehen, wie Pflanzen im Garten über den Winter gebracht werden. Die Mitglieder des Bergischen Naturschutzvereins aus Rade (RBN) haben Gartenhandschuhe, Samen und viel Fachwissen über Pilze mitgebracht und sie verkaufen den naturtrüben Apfelsaft von der heimischen Streuobstwiese. Die Flüchtlingshilfe der Martini-Gemeinde gibt Töpfe und Vasen für eine Spende für den guten Zweck ab.

Rund drei Stunden stöbern die Hobbygärtner am Samstagvormittag über den kleinen, gemütlichen Markt. Sie kommen ins Gespräch und finden manchmal sogar ganz unerwartet kleine Schätze – wie das rosa Brandkraut, das im Bergischen noch ganz selten vorkommt, aber im Garten von Anne Pieper bereits wächst. Oder die roten Beeren der Physalis, aus denen  Brigitte Schnapper Zuhause eine Salbe gegen Arthritis herstellt.

Viele der Pflanzen, die bis mittags keinen Abnehmer gefunden haben, werden dann verschenkt – um in einem anderen Garten weiter zu blühen.

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