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Freizeit-Center in Radevormwald „life-ness“ schließt zum 1. September die Sauna

Radevormwald · Die Energiekrise, aber auch personelle Engpässe, machen die Schließung einen Monat früher als ursprünglich geplant nötig.

 Die Uhr steht auf kurz vor zwölf. Das „life-ness“ reagiert auf die Energiekrise und schließt die Sauna zum 1. September (v.l.): Mario Banse, Florian Weiskirch und Simon Woywod.  foto: joachim    rüttgen

Die Uhr steht auf kurz vor zwölf. Das „life-ness“ reagiert auf die Energiekrise und schließt die Sauna zum 1. September (v.l.): Mario Banse, Florian Weiskirch und Simon Woywod. foto: joachim rüttgen

Foto: Joachim Rüttgen

Die Energiekrise hat auch die Bergstadt längst erreicht: Während die Stadtverwaltung kommende Woche ihr Energiesparkonzept vorstellt, teilten die Verantwortlichen für das Freizeit-Center „life-ness“ am Mittwoch mit, dass die Sauna ab 1. September geschlossen wird – zumindest für den Zeitraum der Heizperiode bis April/Mai 2023. Die 75 Mitglieder wurden schriftlich informiert. „Wir wollten, dass die Nutzer frühzeitig Bescheid wissen“, sagt der Erste Beigeordnete und Kämmerer, Simon Woywod, mit Florian Weiskirch auch Geschäftsführer der Bäder GmbH. Die Energiekrise, aber auch personelle Engpässe, hätten die Schließung einen Monat früher als ursprünglich geplant, nötig gemacht.

Betriebsleiter Mario Banse gibt den Energieverbrauch der Saunen mit 1,5 bis zwei Megawatt pro Tag an. Das „life-ness“ unterhält vier Saunen, die kleinste verbraucht zwölf Kilowatt pro Stunde, die größte zweimal 22 Kilowatt. „Wenn wir die Sauna schließen, gibt das einen nachhaltigen Einspareffekt, der wirkungsvoll ist“, bestätigt Weiskirch, zugleich Chef der Stadtwerke. Im Juli hatte das „life-ness“ bereits die Temperatur im Schwimmbad um einen Grad auf 26,5 Grad gesenkt – was zu Protesten einiger, vor allem älterer Schwimmer geführt hatte. Die Temperatur noch weiter zu reduzieren, davon hält Weiskirch nichts, „denn dann erhöhen wir das Risiko für irreparabele Schäden an der Substanz“, sagt er. Die Gaseinsparung müsse aber einhergehen mit einem Sparen am Stromverbrauch. Denn es gebe derzeit nicht nur den Ukraine-Krieg und die damit verbundene Gasmangellage, sondern auch eine enorme Trockenheit.

Die komplette Schließung des Bades sei keine Option, weil die Nachteile überwiegen. „In Abwägung aller Umstände ist die Schließung der Sauna besser“, sagt Woywod. Weiskirch verweist auch auf die Daseinsfürsorge und bezieht sich auf die Kurse und das Schulschwimmen im Schwimmbad. „Das spielt für mich eine viel wesentlichere Rolle als die Sauna“, sagt er.

Woywod blickt schon mal auf 2023: Im Laufe des Jahres muss das Bad ohnehin für längere Zeit schließen, weil es saniert wird. „Vorziehen konnten wir die Maßnahme nicht, weil wir Ausschreibungen tätigen müssen“, sagt Woywod.

Mario Banse hat schon Reaktionen auf die Ankündigung der Schließung bekommen. „Wenn man es den Leuten vernünftig erklärt, stößt man auf großes Verständnis“, sagt er. Wichtig: Durch die Schließung verliert keiner der fünf festangestellten Mitarbeiter im Bad- und Saunabereich seine Stelle. Auch Kurzarbeit sei kein Thema, sagt Woywod. Die Mitarbeiter würden im Badbereich eingesetzt, wo immer Kräfte gesucht werden. „Wir setzen die Schließung nicht gerne um, aber die Politik fordert ja auch Maßnahmen“, sagt Woywod.

Und Weiskirch hat einen wichtigen Tipp für alle Bürger parat: „Energiesparen ist das Gebot der Stunde, jede Kilowattstunde hilft jedem Haushalt ganz konkret, um Kosten zu sparen“, sagt er. Dabei würden die Stadtwerke auch weiter die Strategie verfolgen, human zu agieren.

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