Neuss Rhein-Hochwasser ist noch nicht zu erwarten

Neuss · Gerd Eckers vom Tiefbauamt sieht derzeit keine Anzeichen für ein verheerendes Hochwasser. "Aktuell schätzen wir die Lage als nicht schlimm ein. Die Pegelstände fallen sogar, und wir sind weit davon entfernt, Alarm schlagen zu müssen", sagte er.

Am Montag wurde im Neusser Hafenbecken ein Wasserstand von rund 4,30 Metern gemessen. Eckers teilt damit nicht die Befürchtungen von Experten wie etwa Hans-Peter Feldmann, der sich seit 15 Jahren für den Hochwasserschutz am Niederrhein engagiert, und am Montag in unserer Zeitung vor einem Jahrhunderthochwasser gewarnt hatte.

Problematisch könnte es allerdings werden, wenn gleichzeitig Tauwetter mit Temperaturen um 10 Grad und Dauerregen einsetzen würden, sagte Eckers. "Wenn eine Hochwasserwelle von Mosel und Rhein zusammenkommen, und es dazu noch regnet, kann sich das Blatt sehr schnell wenden", meint Eckers. Wegen der starken Schneefälle in den vergangenen Tagen und Wochen würden derzeit alle zuständigen Behörden die Wetterentwicklungen wachsam beobachten.

Konkreten Handlungsbedarf beim Hochwasserschutz sieht das zuständige Tiefbauamt erst ab einem Wasserstand von 7,50 Meter im Neusser Hafen. "Einen Krisenstab richten wir ab 9,80 Metern ein. Steigt das Wasser sogar auf mehr als 10,50 Meter, machen wir auch Deichbegehungen, um deren Zustand zu prüfen", erläuterte Gerd Eckers. Schiffe dürfen ab einer Marke von 8,80 Metern nicht mehr auf dem Rhein fahren.

Schon für Donnerstag sagt der Deutsche Wetterdienst weit verbreitetes Tauwetter und stärkeren Regen in NRW voraus.

(NGZ)
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