Jugendarbeit in Erfttal Jugendtreff als Ort der Integration

Erfttal · Vor 50 Jahren schuf der SKM das „Kontakt Erfttal“, das bis heute eine wichtige Funktion erfüllt. In die Freude über das Goldjubiläum mischte sich am Freitag deutliche Kritik an der Stadt.

 SKM-Vorstand Philip Benning und Einrichtungsleiter Klaus Winkels (v.l.) begrüßten  zur 50-Jahr-Feier des „Kontakt Erfttal“ viele Gäste.

SKM-Vorstand Philip Benning und Einrichtungsleiter Klaus Winkels (v.l.) begrüßten zur 50-Jahr-Feier des „Kontakt Erfttal“ viele Gäste.

Foto: Andreas Woitschützke

Der Stadtteil Erfftal ist Anfang der 1970er Jahre aus dem Boden gestampft worden. Es galt, die Arbeiter und deren Familien unterzubringen, die vor allem in den großen Aluminium-Werken Arbeit gefunden hatten. So war Erfttal von Anfang an multikulturell und die Integration der Menschen aus vielen unterschiedlichen Nationen ein wichtiges Ziel, als der Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) 1972 die Trägerschaft des neuen Kinder- und Jugendzentrums „Kontakt Erfttal“ übernahm. An dieser Aufgabe hat sich bis heute nichts geändert.

Philip Benning, Vorsitzender des SKM, erinnerte am Freitag aus Anlass des „Goldjubiläums“ daran, dass der heutige Standort erst seit dem Herbst 1994 genutzt wird. Wo jetzt Kinder und Jugendliche fit für`s Leben gemacht werden, war davor ein BMW-Autohaus. Die Stadt hatte das Grundstück dank einer, so Benning, „beachtlichen Finanzspritze durch das Land“ erwerben können.

Das sei ein Verdienst des damaligen Landtagsabgeordneten Friedhelm Farthmann, des Neusser Bürgermeisters Berthold Reinartz und des Stadtverordneten Heinz Sahnen gewesen. Sahnen, mittlerweile 75 Jahre alt, war zur Feierstunde gekommen. Der Erfttaler erinnerte sich an turbulente Disco-Veranstaltungen im „Kontakt“, kritisierte aber auch die Stadt: „Seit über vier Jahren wird das Gebäude saniert, und es wird immer noch rumgewurschtelt.“ Sahnen lobte vor allem das Engagement des Personals, allen voran des Leiters Klaus Winkels.

Der 65-Jährige ist der Einrichtung seit mehr als 38 Jahren verbunden. „Unser Haus ist eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche“, stellte Winkels fest. „Wir machen Bildungsangebote und ermöglichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung, helfen bei Problemen und bei der Jobsuche.“ Der Sozialpädagoge legt Wert auf die Feststellung, dass das „Kontakt Erfttal“ nur ein Teil eines großen Netzwerks ist, das sich nicht zuletzt auch um schulmüde Jugendliche kümmert.

Eine kleine Fotoausstellung zum Jubiläum erinnerte die Gäste der Feier an Aktionen wie „Spaß im Gras“, zeigte die Erfttaler beim Besuch des Düsseldorfer Landtags und kündete von vielen musikalischen Aktivitäten. Michael Linden sprach Klartext: „Diese Einrichtung ist ein Segen für Erfttal.“ Der Diakon sprach von einem „Schutzraum für Kids“ und bedankte sich „für die wunderbare Arbeit“.

(barni)
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