Mappenprojekt „Wir“ in Neuss Den Computer entdeckt

Neuss · Der in Israel geborene Künstler Amit Goffer arbeitet oft mit dem Computer, um den Beziehungen des Menschen untereinander und zu ihrer Umwelt nachzuspüren.

Für Amit Goffer war es kein Thema, beim Mappenprojekt  „Wir“ des Kulturamts mitzumachen. „Eine großartige Idee“, sagt der in Israel geborene Künstler, der seit 2010 in Düsseldorf und in Neuss arbeitet, in der Quirinusstadt seinen Arbeitsplatz im Atelierhaus an der Hansastraße hat. Der Künstler, der der Liebe wegen nach Deutschland kam, wie er mal sagte, perfekt Englisch spricht (und auch ein bisschen Deutsch), erklärt, warum er die Idee des Kulturamts auch so besonders fand: „Ich freue mich sehr, dass der Künstler diesmal mit Hilfe des Kulturamts andere Menschen und die Gesellschaft unterstützen kann!“

 Amit Goffer hat ein Atelier in Neuss an der Hansastraße.

Amit Goffer hat ein Atelier in Neuss an der Hansastraße.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Seine Arbeit trägt den Titel „Through the Threads of Time“ (Durch die Fäden der Zeit) und ist sein Mittel, die Beziehungen der Menschen untereinander zu verdeutlichen. Dafür nutzt der 1979 geborene Goffer den Computer, sieht sich damit mit der Welt verknüpft. „Eine neue Art der Kommunikation“, sagt er, hat es ausschließlich bei Grau- und Schwarztönen belassen, mischt nur in den Hintergrund etwas Braun hinein.

Dass sein Bild aus dem aktuellen Jahr stammt, steht ebenso außer Frage wie die Basis des Ganzen: Es beruht auf der virtuellen Arbeit „U & Me“, die Goffer 2020, im Corona-Jahr, schuf. Am Computer hat er mehrere Flächen übereinander und durcheinander gelegt, so dass der Betrachter einerseits versucht, den Ebenen nachzuspüren, aber andererseits auch die verschiedenen Beziehungen, die sie untrennbar miteinander verknüpfen, zu entdecken. Das Bild steht für Goffer für die Beziehungen der Menschen untereinander, die ebenso separat wie auch miteinander vermischt reagieren. 

Direkt nach seiner Übersiedlung nach Deutschland wurde Goffer als Meisterschüler in den Klassen von Rita McBride und Richard Deacon angenommen. Zwei Jahre hat er, der seine künstlerische Ausbildung bereits in Israel begann, bei ihnen studiert. Heute lässt sich Goffer kaum mehr auf eine Form der Kunst festlegen. Mal ist es die Skulptur, mal die Installation und mal die Malerei, mit denen er den Beziehungen des Menschen untereinander und ihrer Umwelt nachspürt. In der letzten Zeit eben auch mittels des Computers.

Info Kontakt: amitgoffer.info

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